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Глава 3 
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Глава 4 
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Глава 5 
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Глава 6 
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Глава 9 
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Глава 12 
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Глава 14 
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Глава 15 
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Глава 16 
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Глава 17 
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Глава 18 
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Глава 19 
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Глава 22 
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Глава 26 
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Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Die Erde war noch leer und öde,
Dunkel bedeckte sie und wogendes Wasser,
und über den Fluten schwebte Gottes Geist.
Da sprach Gott: »Licht entstehe!«,
und das Licht strahlte auf.
Und Gott sah das Licht an: Es war gut.
Dann trennte Gott das Licht von der Dunkelheit
und nannte das Licht Tag,
die Dunkelheit Nacht.
Es wurde Abend und wieder Morgen:
der erste Tag.
Dann sprach Gott:
»Im Wasser soll ein Gewölbe entstehen,
eine Scheidewand zwischen den Wassermassen!«
So geschah es: Gott machte ein Gewölbe
und trennte so das Wasser unter dem Gewölbe
von dem Wasser, das darüber war.
Und Gott nannte das Gewölbe Himmel.
Es wurde Abend und wieder Morgen:
der zweite Tag.
Dann sprach Gott:
»Das Wasser unter dem Himmelsgewölbe
soll sich alles an einer Stelle sammeln,
damit das Land hervortritt.«
So geschah es.
Und Gott nannte das Land Erde,
die Sammlung des Wassers nannte er Meer.
Und Gott sah das alles an: Es war gut.
Dann sprach Gott:
»Die Erde lasse frisches Grün aufsprießen,
Pflanzen und Bäume von jeder Art,
die Samen und samenhaltige Früchte tragen!«
So geschah es:
Die Erde brachte frisches Grün hervor,
Pflanzen jeder Art mit ihren Samen
und alle Arten von Bäumen
mit samenhaltigen Früchten.
Und Gott sah das alles an: Es war gut.
Es wurde Abend und wieder Morgen:
der dritte Tag.
Dann sprach Gott:
»Am Himmel sollen Lichter entstehen,
die Tag und Nacht voneinander scheiden,
leuchtende Zeichen,
um die Zeiten zu bestimmen:
Tage und Feste und Jahre.
Sie sollen am Himmelsgewölbe leuchten,
damit sie der Erde Licht geben.«
So geschah es:
Gott machte zwei große Lichter,
ein größeres, das den Tag beherrscht,
und ein kleineres für die Nacht,
dazu auch das ganze Heer der Sterne.
Gott setzte sie an das Himmelsgewölbe,
damit sie der Erde Licht geben,
den Tag und die Nacht regieren
und Licht und Dunkelheit voneinander scheiden.
Und Gott sah das alles an: Es war gut.
Es wurde Abend und wieder Morgen:
der vierte Tag.
Dann sprach Gott:
»Das Wasser soll von Leben wimmeln,
und in der Luft sollen Vögel fliegen!«
So schuf Gott die Seeungeheuer
und alle Arten von Wassertieren,
ebenso jede Art von Vögeln
und geflügelten Tieren.
Und Gott sah das alles an: Es war gut.
Und Gott segnete seine Geschöpfe und sagte:
»Seid fruchtbar, vermehrt euch
und füllt die Meere,
und ihr Vögel, vermehrt euch auf der Erde!«
Es wurde Abend und wieder Morgen:
der fünfte Tag.
Dann sprach Gott:
»Die Erde soll Leben hervorbringen:
alle Arten von Vieh und wilden Tieren
und alles, was auf der Erde kriecht.«
So geschah es.
Gott machte die wilden Tiere und das Vieh
und alles, was auf dem Boden kriecht,
alle die verschiedenen Arten.
Und Gott sah das alles an: Es war gut.
Dann sprach Gott:
»Nun wollen wir Menschen machen,
ein Abbild von uns, das uns ähnlich ist!
Sie sollen Macht haben über die Fische im Meer,
über die Vögel in der Luft,
über das Vieh und alle Tiere auf der Erde
und über alles, was auf dem Boden kriecht.«
So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild,
als Gottes Ebenbild schuf er sie
und schuf sie als Mann und als Frau.
Und Gott segnete die Menschen
und sagte zu ihnen:
»Seid fruchtbar und vermehrt euch!
Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz!
Ich setze euch über die Fische im Meer,
die Vögel in der Luft
und alle Tiere, die auf der Erde leben,
und vertraue sie eurer Fürsorge an.«
Weiter sagte Gott zu den Menschen:
»Als Nahrung gebe ich euch die Samen der Pflanzen
und die Früchte, die an den Bäumen wachsen,
überall auf der ganzen Erde.
Den Landtieren aber und den Vögeln
und allem, was auf dem Boden kriecht,
allen Geschöpfen, die den Lebenshauch in sich tragen,
weise ich Gräser und Blätter zur Nahrung zu.«
So geschah es.
Und Gott sah alles an, was er geschaffen hatte,
und sah: Es war alles sehr gut.
Es wurde Abend und wieder Morgen:
der sechste Tag.
So entstanden Himmel und Erde mit allem, was lebt.
Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet
und ruhte von aller seiner Arbeit aus.
Und Gott segnete den siebten Tag
und erklärte ihn zu einem heiligen Tag,
der ihm gehört,
denn an diesem Tag ruhte Gott,
nachdem er sein Schöpfungswerk vollbracht hatte.
Dies ist die Geschichte der Entstehung von Himmel und Erde;
so hat Gott sie geschaffen.

Als Gott, der HERR, Erde und Himmel machte,
gab es zunächst noch kein Gras und keinen Busch in der Steppe; denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Es war auch noch niemand da, der das Land bearbeiten konnte.
Nur aus der Erde stieg Wasser auf und tränkte den Boden.
Da nahm Gott, der HERR, Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendes Wesen.
Dann legte Gott im Osten, in der Landschaft Eden, einen Garten an. Er ließ aus der Erde alle Arten von Bäumen wachsen. Es waren prächtige Bäume und ihre Früchte schmeckten gut. Dorthin brachte Gott den Menschen, den er gemacht hatte.

In der Mitte des Gartens wuchsen zwei besondere Bäume: der Baum des Lebens, dessen Früchte Unsterblichkeit schenken, und der Baum der Erkenntnis, dessen Früchte das Wissen verleihen, was für den Menschen gut und was für ihn schlecht ist.

In Eden entspringt ein Strom. Er bewässert den Garten und teilt sich dann in vier Ströme.
Der erste heißt Pischon; er fließt rund um das Land Hawila, wo es Gold gibt.
Das Gold dieses Landes ist ganz rein, außerdem gibt es dort kostbares Harz und den Edelstein Karneol.
Der zweite Strom heißt Gihon; er fließt rund um das Land Kusch.
Der dritte Strom, der Tigris, fließt östlich von Assur. Der vierte Strom ist der Eufrat.
Gott, der HERR, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er übertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu schützen.
Weiter sagte er zu ihm: »Du darfst von allen Bäumen des Gartens essen,
nur nicht vom Baum der Erkenntnis. Sonst musst du sterben.«
Gott, der HERR, dachte: »Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt.«
So formte Gott aus Erde die Tiere des Feldes und die Vögel. Dann brachte er sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er jedes Einzelne nennen würde; denn so sollten sie heißen.
Der Mensch gab dem Vieh, den wilden Tieren und den Vögeln ihre Namen, doch unter allen Tieren fand sich keins, das ihm helfen konnte und zu ihm passte.
Da versetzte Gott, der HERR, den Menschen in einen tiefen Schlaf, nahm eine seiner Rippen heraus und füllte die Stelle mit Fleisch.
Aus der Rippe machte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen.
Der freute sich und rief:

»Endlich! Sie ist́s!
Eine wie ich!
Sie gehört zu mir,
denn von mir ist sie genommen.«

Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele.
Die beiden waren nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander.
Die Schlange war das klügste von allen Tieren des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte. Sie fragte die Frau: »Hat Gott wirklich gesagt: ́Ihr dürft die Früchte von den Bäumen im Garten nicht esseń?«
»Natürlich dürfen wir sie essen«, erwiderte die Frau,
»nur nicht die Früchte von dem Baum in der Mitte des Gartens. Gott hat gesagt: ́Esst nicht davon, berührt sie nicht, sonst müsst ihr sterben!́«
»Nein, nein«, sagte die Schlange, »ihr werdet bestimmt nicht sterben!
Aber Gott weiß: Sobald ihr davon esst, werden euch die Augen aufgehen; ihr werdet wie Gott sein und wissen, was gut und was schlecht ist. Dann werdet ihr euer Leben selbst in die Hand nehmen können.«
Die Frau sah den Baum an: Seine Früchte mussten köstlich schmecken, sie anzusehen war eine Augenweide und es war verlockend, dass man davon klug werden sollte! Sie nahm von den Früchten und aß. Dann gab sie auch ihrem Mann davon und er aß ebenso.
Da gingen den beiden die Augen auf und sie merkten, dass sie nackt waren. Deshalb flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Lendenschurze.
Am Abend, als es kühler wurde, hörten sie, wie Gott, der HERR, durch den Garten ging. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott zwischen den Bäumen.
Aber Gott rief nach dem Menschen: »Wo bist du?«
Der antwortete: »Ich hörte dich kommen und bekam Angst, weil ich nackt bin. Da habe ich mich versteckt!«
»Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott. »Hast du etwa von den verbotenen Früchten gegessen?«
Der Mensch erwiderte: »Die Frau, die du mir an die Seite gestellt hast, gab mir davon; da habe ich gegessen.«
Gott, der HERR, sagte zur Frau: »Was hast du da getan?«

Sie antwortete: »Die Schlange ist schuld, sie hat mich zum Essen verführt!«

Da sagte Gott, der HERR, zu der Schlange:

»Verflucht sollst du sein wegen dieser Tat!
Auf dem Bauch wirst du kriechen
und Staub fressen dein Leben lang –
du allein von allen Tieren.

Und Feindschaft soll herrschen
zwischen dir und der Frau,
zwischen deinen Nachkommen und den ihren.
Sie werden euch den Kopf zertreten,
und ihr werdet sie in die Ferse beißen.«
Zur Frau aber sagte Gott:

»Ich verhänge über dich,
dass du Mühsal und Beschwerden hast,
jedes Mal wenn du schwanger bist;
und unter Schmerzen bringst du Kinder zur Welt.
Es wird dich zu deinem Mann hinziehen,
aber er wird über dich herrschen.«

Und zum Mann sagte Gott: »Weil du auf deine Frau gehört und mein Verbot übertreten hast, gilt von nun an:

Deinetwegen ist der Acker verflucht.
Mit Mühsal wirst du dich davon ernähren,
dein Leben lang.

Dornen und Disteln werden dort wachsen,
und du wirst die Pflanzen des Feldes essen.
Viel Schweiß musst du vergießen,
um dein tägliches Brot zu bekommen,
bis du zurückkehrst zur Erde,
von der du genommen bist.
Ja, Staub bist du,
und zu Staub musst du wieder werden!«
Der Mensch nannte seine Frau Eva, denn sie sollte die Mutter aller Menschen werden.
Und Gott, der HERR, machte für den Menschen und seine Frau Kleider aus Fellen.
Dann sagte Gott: »Nun ist der Mensch wie einer von uns geworden und weiß, was gut und was schlecht ist. Es darf nicht sein, dass er auch noch vom Baum des Lebens isst. Sonst wird er ewig leben!«
Und er schickte den Menschen aus dem Garten Eden weg, damit er den Ackerboden bearbeite, aus dem er gemacht war.
So trieb Gott, der HERR, die Menschen hinaus und stellte östlich von Eden die Keruben und das flammende Schwert als Wächter auf. Niemand sollte zum Baum des Lebens gelangen können.
Adam schlief mit seiner Frau Eva, und sie wurde schwanger. Sie brachte einen Sohn zur Welt und sagte: »Mit Hilfe des HERRN habe ich einen Mann hervorgebracht.« Darum nannte sie ihn Kain.
Später bekam sie einen zweiten Sohn, den nannte sie Abel. Abel wurde ein Hirt, Kain ein Bauer.
Einmal brachte Kain von seinem Ernteertrag dem HERRN ein Opfer.
Auch Abel brachte ihm ein Opfer; er nahm dafür die besten von den erstgeborenen Lämmern seiner Herde. Der HERR blickte freundlich auf Abel und sein Opfer,
aber Kain und sein Opfer schaute er nicht an.

Da stieg der Zorn in Kain hoch und er blickte finster zu Boden.

Der HERR fragte ihn: »Warum bist du so zornig? Warum starrst du auf den Boden?
Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du den Kopf frei erheben; aber wenn du Böses planst, lauert die Sünde vor der Tür deines Herzens und will dich verschlingen. Du musst Herr über sie sein!«
Kain aber sagte zu seinem Bruder Abel: »Komm und sieh dir einmal meine Felder an!« Und als sie draußen waren, fiel er über seinen Bruder her und schlug ihn tot.
Der HERR fragte Kain: »Wo ist dein Bruder Abel?«

»Was weiß ich?«, antwortete Kain. »Bin ich vielleicht der Hüter meines Bruders?«

»Weh, was hast du getan?«, sagte der HERR. »Hörst du nicht, wie das Blut deines Bruders von der Erde zu mir schreit?
Du hast den Acker mit dem Blut deines Bruders getränkt, deshalb stehst du unter einem Fluch und musst das fruchtbare Ackerland verlassen.
Wenn du künftig den Acker bearbeitest, wird er dir den Ertrag verweigern. Als heimatloser Flüchtling musst du auf der Erde umherirren.«
Kain sagte zum HERRN: »Die Strafe ist zu hart, das überlebe ich nicht!
Du vertreibst mich vom fruchtbaren Land und aus deiner schützenden Nähe. Als heimatloser Flüchtling muss ich umherirren. Ich bin vogelfrei, jeder kann mich ungestraft töten.«
Der HERR antwortete: »Nein, sondern ich bestimme: Wenn dich einer tötet, müssen dafür sieben Menschen aus seiner Familie sterben.« Und er machte an Kain ein Zeichen, damit jeder wusste: Kain steht unter dem Schutz des HERRN.
Dann musste Kain aus der Nähe des HERRN weggehen. Er wohnte östlich von Eden im Land Nod.
Kain schlief mit seiner Frau, da wurde sie schwanger und gebar einen Sohn: Henoch. Danach gründete Kain eine Stadt und nannte sie Henoch nach dem Namen seines Sohnes.
Henochs Frau gebar ihm einen Sohn: Irad. Dieser Irad zeugte Mehujaël, Mehujaël zeugte Metuschaël, und Metuschaël zeugte Lamech.
Lamech nahm sich zwei Frauen: Ada und Zilla.
Ada gebar ihm Jabal; von dem stammen alle ab, die mit Herden umherziehen und in Zelten wohnen.
Sein jüngerer Bruder war Jubal, von dem kommen die Zither- und Flötenspieler her.
Auch Zilla gebar einen Sohn: Tubal-Kain. Er wurde Schmied und machte alle Arten von Waffen und Werkzeugen aus Bronze und Eisen. Seine Schwester war Naama.
Lamech sagte zu seinen Frauen:

»Ihr meine Frauen, Ada, Zilla, hört!
Passt auf, wie Lamech sich sein Recht verschafft:
Ich töte einen Mann für meine Wunde
und einen Jungen, wenn mich jemand schlägt!

Ein Mord an Kain – so hat es Gott bestimmt –
verlangt als Rache sieben Menschenleben;
für Lamech müssen siebenundsiebzig sterben!«
Adam schlief wieder mit Eva, und sie gebar noch einmal einen Sohn. Sie nannte ihn Set, denn sie sagte: »Gott hat mir wieder einen Sohn geschenkt! Der wird mir Abel ersetzen, den Kain erschlagen hat.«
Auch Set wurde ein Sohn geboren, den nannte er Enosch.

Damals fingen die Menschen an, im Gebet den Namen des HERRN anzurufen.

Hier ist die Liste der Nachkommen von Adam.

Als Gott die Menschen erschuf, machte er sie nach seinem Bild;

und er erschuf sie als Mann und als Frau. Er segnete sie und gab ihnen den Namen »Mensch«.
Als Adam 130 Jahre alt war, zeugte er einen Sohn nach seinem Bild, als sein Ebenbild, und gab ihm den Namen Set.
Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 930 Jahren.
Als Set 105 Jahre alt war, zeugte er Enosch. Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 912 Jahren.
Als Enosch 90 Jahre alt war, zeugte er Kenan. Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 905 Jahren.
Als Kenan 70 Jahre alt war, zeugte er Mahalalel. Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 910 Jahren.
Als Mahalalel 65 Jahre alt war, zeugte er Jered. Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 895 Jahren.
Als Jered 162 Jahre alt war, zeugte er Henoch. Danach zeugte er noch weitere Söhne und Töchter und starb im Alter von 962 Jahren.
Als Henoch 65 Jahre alt war, zeugte er Metuschelach.
Danach lebte er noch 300 Jahre und zeugte weitere Söhne und Töchter.
Er wurde 365 Jahre alt.
Henoch hatte in enger Verbindung mit Gott gelebt. Dann war er plötzlich nicht mehr da; denn Gott hatte ihn von der Erde weggenommen.
Als Metuschelach 187 Jahre alt war, zeugte er Lamech.
Danach lebte er noch 782 Jahre und zeugte weitere Söhne und Töchter.
Er starb im Alter von 969 Jahren.
Als Lamech 182 Jahre alt war, zeugte er einen Sohn.
Er sagte: »Der wird uns Trost verschaffen bei der harten Arbeit, die uns auferlegt ist, weil der HERR den Acker verflucht hat.« Deshalb gab er ihm den Namen Noach.
Danach lebte er noch 595 Jahre und zeugte weitere Söhne und Töchter.
Er starb im Alter von 777 Jahren.
Als Noach 500 Jahre alt war, zeugte er Sem, Ham und Jafet.
Die Menschen begannen sich zu vermehren und sich über die Erde auszubreiten. Es wurden ihnen auch viele Töchter geboren.
Da sahen die Gottessöhne, dass die Töchter der Menschen sehr schön waren. Sie nahmen die von ihnen als Frauen, die ihnen am besten gefielen, und zeugten mit ihnen Kinder.
Der HERR aber sagte: »Ich lasse meinen Lebensgeist nicht für unbegrenzte Zeit im Menschen wohnen, denn der Mensch ist schwach und anfällig für das Böse. Ich begrenze seine Lebenszeit auf 120 Jahre.«
Damals und auch noch später lebte auf der Erde das Geschlecht der Riesen. Sie waren aus der Verbindung der Gottessöhne mit den Menschentöchtern hervorgegangen und sind als die großen Helden der Vorzeit bekannt.
Der HERR sah, dass die Menschen auf der Erde völlig verdorben waren. Alles, was aus ihrem Herzen kam, ihr ganzes Denken und Planen, war durch und durch böse.
Das tat ihm weh, und er bereute, dass er sie erschaffen hatte.
Er sagte: »Ich will die Menschen wieder von der Erde ausrotten – und nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere auf der Erde, von den größten bis zu den kleinsten, und auch die Vögel in der Luft. Es wäre besser gewesen, wenn ich sie gar nicht erst erschaffen hätte.«
Noach war der Einzige, der vor den Augen des HERRN bestehen konnte.
Dies ist die Geschichte Noachs und seiner Nachkommen: Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen war Noach ein rechtschaffener, durch und durch redlicher Mann; er lebte in enger Verbindung mit Gott.
Er hatte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet.
Alle anderen Menschen konnten vor Gott nicht bestehen; die Erde war voll von Unrecht und Gewalt.
Wohin Gott auch sah: überall nichts als Verdorbenheit. Denn die Menschen waren alle vom rechten Weg abgekommen.
Da sagte Gott zu Noach: »Mit den Menschen mache ich ein Ende. Ich will sie vernichten samt der Erde; denn die Erde ist voll von dem Unrecht, das sie tun.
Bau dir ein Schiff, eine Arche. Mach sie aus festem Holz und dichte sie innen und außen mit Pech ab. Im Innern soll sie viele Räume haben.
Sie muss 150 Meter lang sein, 25 Meter breit und 15 Meter hoch.
Mach oben ein Dach darüber, zieh zwei Zwischendecken ein, sodass es dreistöckig wird, und bring an der Seite eine Tür an.
Ich werde eine Flut über die Erde hereinbrechen lassen, in der alles Lebendige umkommen soll. Weder Mensch noch Tier wird mit dem Leben davonkommen.
Mit dir aber schließe ich meinen Bund. Ich verspreche dir: Du sollst gerettet werden.

Geh mit deiner Frau, deinen Söhnen und deinen Schwiegertöchtern in die Arche!

Nimm von allen Tieren ein Männchen und ein Weibchen mit, damit sie mit dir gerettet werden.
Von jeder Tierart sollst du ein Paar in die Arche bringen, damit sie am Leben bleiben, alle Arten von Landtieren und Vögeln.
Nimm jedem Tier sein Futter mit, und auch genug zu essen für dich und deine Familie.«
Noach tat alles genau so, wie Gott es ihm befohlen hatte.
Dann sagte der HERR zu Noach: »Geh mit deiner Familie in die Arche! Du bist der Einzige unter den Menschen, der vor mir als gerecht bestehen kann.
Nimm von allen reinen Tieren je sieben Paare mit, aber von den unreinen Tieren nur jeweils ein Männchen und ein Weibchen.
Auch von den verschiedenen Vögeln nimm je sieben Paare mit. Ich möchte, dass jede Art erhalten bleibt und sich wieder auf der Erde fortpflanzen kann.
Noch sieben Tage, dann werde ich es vierzig Tage und Nächte lang ununterbrochen regnen lassen. Alles Leben auf der Erde, das ich geschaffen habe, wird dann ausgelöscht.«
Noach machte alles genau so, wie der HERR es befohlen hatte.
Er war damals 600 Jahre alt, als die große Flut über die Erde hereinbrach.
Noach ging also mit seiner Frau, seinen Söhnen und seinen Schwiegertöchtern in die Arche.
Von allen reinen und unreinen Landtieren sowie von allen Vögeln und den am Boden kriechenden Tieren
ließ er je ein Paar mit sich in die Arche gehen, ein Männchen und ein Weibchen, wie Gott es befohlen hatte.
Sieben Tage später kam die große Flut über die Erde.
Im 600. Lebensjahr Noachs, am 17. Tag des 2. Monats, öffneten sich die Schleusen des Himmels und die Quellen der Tiefe brachen von unten aus der Erde hervor.
Vierzig Tage und vierzig Nächte lang regnete es von da an in Strömen auf die Erde.
An jenem Tag ging Noach mit seiner Frau, mit seinen Söhnen Sem, Ham und Jafet und mit den Frauen seiner Söhne in die Arche,
dazu je ein Paar von allen Tierarten: den wilden und den zahmen Tieren, den Tieren, die am Boden kriechen, und allen geflügelten Tieren.
Von allen Tierarten, allem, was auf der Erde lebt, gingen je zwei zu Noach in die Arche,
immer ein Männchen und ein Weibchen, so wie Gott es befohlen hatte.

Und der HERR schloss hinter Noach die Tür zu.

Vierzig Tage lang regnete es ununterbrochen. Das Wasser stieg an und hob die Arche vom Boden ab.
Es stieg immer weiter, und die Arche schwamm jetzt frei auf dem Wasser.
Es stieg höher und höher, und schließlich waren auf der Erde sogar die Berge bedeckt;
das Wasser stand sieben Meter über den höchsten Gipfeln.
Da starb alles, was auf der Erde lebte und sich regte: Vögel, zahme und wilde Tiere, all die kleinen Tiere, von denen es auf der Erde wimmelte, und alle Menschen.
Alles, was Lebensgeist in sich trug und auf dem Land lebte, fand den Tod.
So vernichtete der HERR alles Leben auf der Erde, vom Menschen bis zum kriechenden Getier, vom Vieh bis zu den Vögeln. Nur Noach und alle, die bei ihm in der Arche waren, blieben übrig.
Hundertfünfzig Tage lang war das Wasser auf der Erde gestiegen.
Da dachte Gott an Noach und an all die Tiere, die bei ihm in der Arche waren. Er ließ einen Wind über die Erde wehen, sodass das Wasser fiel.
Er ließ die Quellen der Tiefe versiegen und schloss die Schleusen des Himmels, sodass es zu regnen aufhörte.
So fiel das Wasser nach hundertfünfzig Tagen.
Am 17. Tag des 7. Monats setzte die Arche auf einem Gipfel des Araratgebirges auf.
Das Wasser fiel ständig weiter, bis am 1. Tag des 10. Monats die Berggipfel sichtbar wurden.
Nach vierzig Tagen öffnete Noach die Dachluke, die er gemacht hatte,
und ließ einen Raben hinaus. Der flog so lange hin und her, bis die Erde trocken war.
Noach ließ auch eine Taube fliegen, um zu erfahren, ob das Wasser von der Erde abgeflossen war.
Sie fand aber keine Stelle, wo sie sich niederlassen konnte; denn die ganze Erde war noch von Wasser bedeckt. Deshalb kehrte sie zur Arche zurück. Noach streckte die Hand aus und holte sie wieder herein.
Er wartete noch einmal sieben Tage, dann ließ er die Taube zum zweiten Mal fliegen.
Sie kam gegen Abend zurück und hielt einen frischen Ölbaumzweig im Schnabel. Da wusste Noach, dass das Wasser abgeflossen war.
Er wartete noch einmal sieben Tage, dann ließ er die Taube zum dritten Mal fliegen. Diesmal kehrte sie nicht mehr zurück.
Am ersten Tag des Jahres, in dem Noach sechshundertundein Jahr alt wurde, hatte sich das Wasser verlaufen. Noach öffnete das Dach und hielt Ausschau. Da sah er, dass auf der Erde kein Wasser mehr stand.
Am 27. Tag des 2. Monats war die Erde schließlich ganz trocken.
Da sagte Gott zu Noach:
»Verlass die Arche mit deiner Frau, deinen Söhnen und deinen Schwiegertöchtern!
Lass auch alle Tiere hinaus, die in der Arche sind, die Vögel, die großen Landtiere und alles, was am Boden kriecht. Es soll wieder von ihnen wimmeln auf der Erde; sie sollen fruchtbar sein und sich vermehren auf der Erde.«
Da ging Noach mit seiner Familie aus der Arche,
und auch die Tiere kamen heraus, alle die verschiedenen Arten.
Noach baute einen Opferaltar für den HERRN. Dann nahm er welche von allen reinen Tieren und allen reinen Vögeln und opferte sie darauf als Brandopfer für den HERRN.
Der HERR roch den besänftigenden Duft des Opfers und sagte zu sich selbst: »Ich will die Erde nicht noch einmal bestrafen, nur weil die Menschen so schlecht sind! Alles, was aus ihrem Herzen kommt, ihr ganzes Denken und Planen, ist nun einmal böse von Jugend auf. Ich will nicht mehr alles Leben auf der Erde vernichten, wie ich es getan habe.
Von jetzt an gilt,
solange die Erde besteht:
Nie werden aufhören
Saat und Ernte,
Frost und Hitze,
Sommer und Winter,
Tag und Nacht.«
Gott segnete Noach und seine Söhne und sagte zu ihnen: »Seid fruchtbar, vermehrt euch und füllt die ganze Erde!
Alle Tiere werden sich vor euch fürchten müssen: die großen Landtiere, die Vögel, die Tiere, die am Boden kriechen, und die Fische im Meer. Ich gebe sie in eure Gewalt.
Ihr dürft von jetzt an Fleisch essen, nicht nur Pflanzenkost; alle Tiere gebe ich euch als Nahrung.
Nur Fleisch, in dem noch Blut ist, sollt ihr nicht essen; denn im Blut ist das Leben.
Euer eigenes Blut darf auf keinen Fall vergossen werden. Ich wache darüber und fordere Leben für Leben, vom Tier und erst recht vom Menschen.
Wer einen Menschen tötet, muss von Menschenhand sterben; denn der Mensch ist nach dem Bild Gottes geschaffen.
Also seid fruchtbar, vermehrt euch, sodass es von euch wimmelt auf der Erde!«
Weiter sagte Gott zu Noach und zu seinen Söhnen:
»Ich schließe meinen Bund mit euch und mit euren Nachkommen
und auch mit allen Tieren, die bei euch in der Arche waren und künftig mit euch auf der Erde leben, den Vögeln, den Landtieren und allen kriechenden Tieren.
Ich gebe euch die feste Zusage: Ich will das Leben nicht ein zweites Mal vernichten. Die Flut soll nicht noch einmal über die Erde hereinbrechen.
Das ist der Bund, den ich für alle Zeiten mit euch und mit allen lebenden Wesen bei euch schließe. Als Zeichen dafür setze ich meinen Bogen in die Wolken. Er ist der sichtbare Garant für die Zusage, die ich der Erde mache.
Jedes Mal, wenn ich Regenwolken über der Erde zusammenziehe, soll der Bogen in den Wolken erscheinen,
und dann will ich an das Versprechen denken, das ich euch und allen lebenden Wesen gegeben habe: Nie wieder soll das Wasser zu einer Flut werden, die alles Leben vernichtet.
Der Bogen wird in den Wolken stehen, und wenn ich ihn sehe, wird er mich an den ewigen Bund erinnern, den ich mit allen lebenden Wesen auf der Erde geschlossen habe.
Dieser Bogen«, sagte Gott zu Noach, »ist das Zeichen für den Bund, den ich jetzt mit allen lebenden Wesen auf der Erde schließe.«
Zusammen mit Noach waren seine Söhne Sem, Ham und Jafet aus der Arche gegangen. Ham war übrigens der Vater Kanaans.
Die Nachkommen der drei Söhne Noachs haben sich dann über die ganze Erde ausgebreitet.
Noach trieb Ackerbau. Er war der Erste, der einen Weinberg anlegte.
Als er von dem Wein trank, wurde er betrunken, und in seinem Rausch lag er unbedeckt in seinem Zelt.
Ham, der Vater Kanaans, sah es und ließ seinen Vater nackt daliegen, er ging sogar zu seinen Brüdern und erzählte es ihnen.
Da nahmen Sem und Jafet eine Decke, legten sie über ihre Schultern, gingen rückwärts ins Zelt und deckten ihren Vater damit zu. Sie hielten dabei das Gesicht von ihm abgewandt, um ihn nicht nackt zu sehen.
Als Noach aus seinem Rausch erwachte und erfuhr, was sein Sohn Ham ihm angetan hatte,
sagte er:

»Fluch über Kanaan!
Er wird seinen Brüdern dienen
als der letzte ihrer Knechte.

Gepriesen sei der HERR, der Gott Sems!
Er mache Kanaan zu Sems Knecht!
Gott schaffe Jafets Leuten weiten Wohnraum,
bis mitten unter die Leute Sems.
Er mache Kanaan zu Jafets Knecht!«
Nach der großen Flut lebte Noach noch 350 Jahre;
er starb im Alter von 950 Jahren.
Hier ist die Liste der Nachkommen Noachs:

Noach hatte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet. Deren Kinder wurden nach der großen Flut geboren.

Jafets Söhne sind: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras.
Von Gomer stammen Aschkenas, Rifat und Togarma,
von Jawan Elischa, Tarschisch, die Kittäer und die Rodaniter.
Die Nachkommen Jawans besiedelten die Küstenländer bis zum Rand der Erde.

Diese alle wurden zu Völkern, von denen jedes nach Sippen geordnet in seinem Gebiet lebt und seine eigene Sprache hat.

Hams Söhne sind: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan.
Von Kusch stammen Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha; von Ragma stammen Saba und Dedan.
Kusch zeugte einen Sohn namens Nimrod, der war der Erste, der fremde Völker seiner Herrschaft unterwarf.
Er war auch ein kühner Jäger; deshalb sagt man noch heute von jemand: »Er ist ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN wie Nimrod.«
Zuerst herrschte er über die Städte Babel, Erech und Akkad, die alle im Land Schinar liegen.
Von da aus zog er ins Land Assur. Dort baute er die Städte Ninive, Rehobot-Ir und Kelach
sowie Resen, das zwischen Ninive und Kelach liegt. Ninive ist die bekannte große Stadt.
Von Mizrajim stammen die Luditer, Anamiter, Lehabiter, Naftuhiter,
Patrositer und Kasluhiter sowie die Kaftoriter, von denen die Philister herkommen.
Kanaans Söhne sind: Sidon, sein Erstgeborener, und Het,
außerdem stammen von ihm die Jebusiter, Amoriter, Girgaschiter,
Hiwiter, Arkiter, Siniter,
Arwaditer, Zemariter und Hamatiter. Die Sippen der Kanaaniter breiteten sich so stark aus,
dass ihr Gebiet von Sidon südwärts bis nach Gerar und Gaza reichte und ostwärts bis nach Sodom und Gomorra, Adma, Zebojim und Lescha.
Diese alle sind Nachkommen Hams. Sie wurden zu Völkern, von denen jedes nach Sippen geordnet in seinem Gebiet lebt und seine eigene Sprache hat.
Auch Sem, dem ältesten Bruder Jafets, wurden Kinder geboren. Von ihm stammen alle Nachkommen Ebers ab.
Sems Söhne sind: Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram.
Von Aram stammen Uz, Hul, Geter und Masch.
Arpachschad zeugte Schelach, Schelach zeugte Eber.
Eber wurden zwei Söhne geboren. Der eine hieß Peleg (Teilung), denn zu seiner Zeit verteilte sich die Menschheit über die Erde; der andere hieß Joktan.
Die Söhne Joktans sind Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach,
Hadoram, Usal, Dikla,
Obal, Abimaël, Saba,
Ofir, Hawila und Jobab. Sie alle sind Nachkommen Joktans.
Ihr Gebiet reicht von Mescha über Sefar bis an das Gebirge im Osten.
Diese alle sind Nachkommen Sems. Sie wurden zu Völkern, von denen jedes nach Sippen geordnet in seinem Gebiet lebt und seine eigene Sprache hat.
Alle diese Stämme und Völker sind Nachkommen der Söhne Noachs. Von den Söhnen Noachs stammen sie ab und haben sich nach der großen Flut über die ganze Erde ausgebreitet.
Die Menschen hatten damals noch alle dieselbe Sprache und gebrauchten dieselben Wörter.
Als sie nun von Osten aufbrachen, kamen sie in eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an.
Sie sagten zueinander: »Ans Werk! Wir machen Ziegel aus Lehm und brennen sie!« Sie wollten die Ziegel als Bausteine verwenden und Asphalt als Mörtel.
Sie sagten: »Ans Werk! Wir bauen uns eine Stadt mit einem Turm, der bis an den Himmel reicht! Dann wird unser Name in aller Welt berühmt. Dieses Bauwerk wird uns zusammenhalten, sodass wir nicht über die ganze Erde zerstreut werden.«
Da kam der HERR vom Himmel herab, um die Stadt und den Turm anzusehen, die sie bauten.
Als er alles gesehen hatte, sagte er: »Wohin wird das noch führen? Sie sind ein einziges Volk und sprechen alle dieselbe Sprache. Wenn sie diesen Bau vollenden, wird ihnen nichts mehr unmöglich sein. Sie werden alles ausführen, was ihnen in den Sinn kommt.«
Und dann sagte er: »Ans Werk! Wir steigen hinab und verwirren ihre Sprache, damit niemand mehr den anderen versteht!«
So zerstreute der HERR sie über die ganze Erde und sie konnten die Stadt nicht weiterbauen.
Darum heißt diese Stadt Babel, denn dort hat der HERR die Sprache der Menschen verwirrt und von dort aus die Menschheit über die ganze Erde zerstreut.
Hier ist die Liste der Nachkommen Sems:

Als Sem 100 Jahre alt war, zeugte er Arpachschad. Das war zwei Jahre nach der großen Flut.

Danach lebte er noch 500 Jahre und zeugte weitere Söhne und Töchter.
Als Arpachschad 35 Jahre alt war, zeugte er Schelach und lebte danach noch 403 Jahre.
Als Schelach 30 Jahre alt war, zeugte er Eber und lebte danach noch 403 Jahre.
Als Eber 34 Jahre alt war, zeugte er Peleg und lebte danach noch 430 Jahre.
Als Peleg 30 Jahre alt war, zeugte er Regu und lebte danach noch 209 Jahre.
Als Regu 32 Jahre alt war, zeugte er Serug und lebte danach noch 207 Jahre.
Als Serug 30 Jahre alt war, zeugte er Nahor und lebte danach noch 200 Jahre.
Als Nahor 29 Jahre alt war, zeugte er Terach und lebte danach noch 119 Jahre.
Sie alle zeugten nach ihrem Erstgeborenen noch weitere Söhne und Töchter.
Als Terach 70 Jahre alt war, zeugte er Abram, Nahor und Haran.
Hier ist die Liste der Nachkommen Terachs: Seine Söhne waren Abram, Nahor und Haran. Haran zeugte Lot;
er starb noch vor seinem Vater Terach in seiner Heimatstadt Ur in Chaldäa.
Abram heiratete Sarai und Nahor heiratete Milka, die Tochter Harans und Schwester Jiskas.
Sarai aber bekam keine Kinder.
Terach brach aus Ur in Chaldäa auf, um ins Land Kanaan zu ziehen. Er nahm seinen Sohn Abram, seinen Enkel Lot und seine Schwiegertochter Sarai mit. Sie kamen bis nach Haran und siedelten sich dort an.
Terach wurde 205 Jahre alt; er starb in Haran.
Da sagte der HERR zu Abram: »Verlass deine Heimat, deine Sippe und die Familie deines Vaters und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde!
Ich will dich segnen und dich zum Stammvater eines mächtigen Volkes machen. Dein Name soll in aller Welt berühmt sein. An dir soll sichtbar werden, was es bedeutet, wenn ich jemand segne.
Alle, die dir und deinen Nachkommen Gutes wünschen, haben auch von mir Gutes zu erwarten. Aber wenn jemand euch Böses wünscht, bringe ich Unglück über ihn. Alle Völker der Erde werden Glück und Segen erlangen, wenn sie dir und deinen Nachkommen wohlgesonnen sind.«
Abram folgte dem Befehl des HERRN und brach auf, und Lot ging mit ihm. Abram war 75 Jahre alt, als er seine Heimatstadt Haran verließ.
Seine Frau Sarai und Lot, der Sohn seines Bruders, begleiteten ihn. Sie nahmen ihren ganzen Besitz mit, auch die Menschen, die sie in Haran in Dienst genommen hatten. So zogen sie in das Land Kanaan,
in dem damals noch das Volk der Kanaaniter wohnte. Sie durchquerten das Land bis zu dem heiligen Baum bei Sichem.
Dort erschien dem Abram der HERR und sagte zu ihm: »Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben!« Da baute Abram dem HERRN einen Altar an der Stelle, wo er ihm erschienen war.
Von dort aus zog er in das Bergland östlich von Bet-El. Seine Zelte standen zwischen Bet-El im Westen und Ai im Osten. Auch dort baute er einen Altar und rief im Gebet den Namen des HERRN an.
Dann zog er von Lagerplatz zu Lagerplatz immer weiter nach Süden.
Damals brach im Land Kanaan eine schwere Hungersnot aus. Darum suchte Abram Zuflucht in Ägypten.
Als er an die ägyptische Grenze kam, sagte er zu Sarai: »Ich weiß, dass du eine schöne Frau bist.
Wenn die Ägypter dich sehen, werden sie sagen: ́Das ist seine Fraú, und sie werden mich totschlagen, um dich zu bekommen.
Sag deshalb, du seist meine Schwester, dann werden sie mich deinetwegen gut behandeln und am Leben lassen.«
In Ägypten traf ein, was Abram vorausgesehen hatte. Überall fiel Sarai durch ihre Schönheit auf.
Die Hofleute priesen sie dem Pharao in den höchsten Tönen, und er ließ sie in seinen Palast holen.
Ihr zuliebe war er freundlich zu Abram und schenkte ihm Schafe und Ziegen, Rinder, Esel und Kamele, Sklaven und Sklavinnen.
Doch weil der Pharao sich die Frau Abrams genommen hatte, bestrafte der HERR ihn mit einer schweren Krankheit, ihn und alle andern in seinem Palast.
Da ließ der Pharao Abram rufen und sagte zu ihm: »Warum hast du mir das angetan? Du hättest mir doch sagen können, dass sie deine Frau ist!
Aber du hast sie für deine Schwester ausgegeben, nur deshalb habe ich sie mir zur Frau genommen. Nun, sie gehört dir; nimm sie und geh!«
Der Pharao bestellte eine Abteilung Soldaten und ließ Abram mit seiner Frau und seinem ganzen Besitz über die Grenze bringen.
Abram kehrte mit seiner Frau und seinem ganzen Besitz an Tieren und Menschen in den südlichsten Teil des Landes Kanaan zurück. Auch sein Neffe Lot begleitete ihn.
Abram war sehr reich. Er besaß große Viehherden und viel Silber und Gold.
Von dort zog er von Lagerplatz zu Lagerplatz bis zu der Stelle zwischen Bet-El und Ai, wo er zuerst seine Zelte aufgeschlagen hatte.
Das war auch der Ort, an dem er den Altar gebaut hatte. Dort rief er im Gebet den Namen des HERRN an.
Auch Lot, der mit ihm zog, hatte viele Schafe, Ziegen und Rinder und viele Zelte, in denen seine Hirten mit ihren Familien lebten.
Das Weideland reichte nicht aus für die Viehherden der beiden; sie konnten auf die Dauer nicht zusammenbleiben.
Es gab immer Streit zwischen den Hirten Abrams und den Hirten Lots. Außerdem wohnten damals noch die Kanaaniter und die Perisiter im Land.
Da sagte Abram zu seinem Neffen: »Es soll doch kein Streit zwischen uns sein, auch nicht zwischen unseren Hirten. Wir sind doch Brüder!
Das Beste ist, wir trennen uns. Das ganze Land steht dir offen: Du kannst nach Norden gehen, dann gehe ich nach Süden; du kannst auch nach Süden gehen, dann gehe ich nach Norden.«
Lot schaute sich nach allen Seiten um. Er sah, dass es in der Jordanebene reichlich Wasser gab. Bevor der HERR Sodom und Gomorra zerstörte, war es dort wie im Garten Gottes oder wie am Nil in Ägypten – bis hinab nach Zoar.
Deshalb entschied sich Lot für die Jordangegend und zog nach Osten.

So trennten sich die beiden:

Abram blieb im Land Kanaan, Lot ging ins Gebiet der Jordanstädte und kam im Lauf der Zeit mit seinen Zelten bis nach Sodom.
Die Bewohner Sodoms aber führten ein schändliches Leben, das dem HERRN missfiel.
Nachdem Lot sich von Abram getrennt hatte, sagte der HERR zu Abram: »Sieh dich von hier aus nach allen Seiten um, nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen!
Das ganze Land, das du siehst, will ich für immer dir und deinen Nachkommen geben.
Und ich werde deine Nachkommen so zahlreich machen wie den Staub auf der Erde, den niemand zählen kann.
Durchzieh das Land nach allen Richtungen; dir und keinem anderen gebe ich es.«
Abram zog mit seinen Zelten weiter und nahm seinen Wohnsitz in Hebron, bei den Eichen von Mamre. Dort baute er einen Altar für den HERRN.
Um diese Zeit brach im Land Kanaan ein Krieg aus. Vier Großkönige – Amrafel von Schinar, Arjoch von Ellasar, Kedor-Laomer von Elam sowie Tidal, der König vieler Völker – zogen ins Feld gegen die fünf Stadtkönige Bera von Sodom, Birscha von Gomorra, Schinab von Adma, Schemeber von Zebojim und den König von Bela, das jetzt Zoar heißt.
Diese fünf hatten sich zusammengeschlossen und waren mit ihren Truppen in das Siddimtal gezogen, wo heute das Tote Meer ist.
Zwölf Jahre lang hatten sie unter der Oberherrschaft Kedor-Laomers gestanden, im dreizehnten waren sie von ihm abgefallen.
Jetzt im vierzehnten Jahr rückten Kedor-Laomer und die mit ihm verbündeten Großkönige heran. Zuerst besiegten sie die Rafaïter in Aschterot-Karnajim, die Susiter in Ham, die Emiter in der Ebene von Kirjatajim
und die Horiter in ihrem ganzen Gebiet vom Bergland Seïr bis hinunter nach El-Paran am Rand der Wüste.
Von dort wandten sie sich nordwärts nach En-Mischpat, das jetzt Kadesch heißt, und verwüsteten das ganze Gebiet der Amalekiter und die von Amoritern besiedelte Gegend von Hazezon-Tamar.
Im Siddimtal stellten sich ihnen die abgefallenen Stadtkönige entgegen;
mit vier Großkönigen mussten es die fünf kleinen Stadtkönige aufnehmen.
Nun ist das Siddimtal voll von Asphaltgruben. In diese Gruben fielen die Könige von Sodom und Gomorra, als sie sich zur Flucht wandten; die anderen Stadtkönige flohen auf das Gebirge.
Die Großkönige plünderten Sodom und Gomorra und nahmen alle Lebensmittelvorräte mit und alles, was wertvoll war.
Auch Abrams Neffen Lot, der damals in Sodom wohnte, schleppten sie mit, dazu seinen ganzen Besitz.
Einer von denen, die sich retten konnten, kam zu dem Hebräer Abram und berichtete ihm alles. Abram wohnte damals bei den Eichen des Amoriters Mamre, der war ein Bruder von Eschkol und Aner; alle drei waren mit Abram verbündet.
Als Abram hörte, dass sein Neffe in Gefangenschaft geraten war, rief er seine kampferprobten Leute zusammen, 318 zuverlässige Männer, die alle in seinen Zelten geboren worden waren. Mit ihnen jagte er hinter den siegreichen Königen her.

In der Gegend von Dan holte er sie ein.

Er teilte seine Männer in zwei Gruppen, überfiel die vier Könige bei Nacht, schlug sie in die Flucht und verfolgte sie bis nach Hoba nördlich von Damaskus.
Er nahm ihnen die ganze Beute ab und befreite seinen Neffen Lot samt den verschleppten Frauen und den übrigen Gefangenen.
Als Abram nach seinem Sieg über Kedor-Laomer und die anderen Großkönige heimkehrte, zog ihm der König von Sodom entgegen ins Schawetal, das jetzt Königstal heißt.
Auch Melchisedek, der König von Salem, kam dorthin und brachte Brot und Wein. Melchisedek diente dem höchsten Gott als Priester.
Er segnete Abram und sagte zu ihm: »Glück und Segen schenke dir der höchste Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat!
Der höchste Gott sei dafür gepriesen, dass er dir den Sieg über deine Feinde gegeben hat!«

Abram aber gab Melchisedek den zehnten Teil von allem, was er den Königen abgenommen hatte.

Der König von Sodom sagte zu Abram: »Gib mir meine Leute zurück, alles andere kannst du behalten!«
Aber Abram erwiderte: »Ich schwöre beim HERRN, dem höchsten Gott, der Himmel und Erde gemacht hat:
Ich behalte nichts von dem, was dir gehört, auch nicht einen Faden oder Schuhriemen! Gott ist mein Zeuge! Du sollst nicht sagen können: ́Ich habe Abram reich gemacht.́
Ich nehme nichts für mich. Nur das nehme ich von dir an, was meine Leute verzehrt haben und was von der Beute auf meine Bundesgenossen Aner, Eschkol und Mamre entfällt. Die sollen ihren Anteil behalten.«
Einige Zeit danach erging das Wort des HERRN an Abram, und er empfing eine Offenbarung. Der HERR sagte zu ihm: »Hab keine Angst, Abram, ich bin dein Schutz! Du sollst reich belohnt werden.«
»Herr, mein Gott«, erwiderte Abram, »womit willst du mich denn belohnen? Ich sterbe ohne Kinder, und meinen Besitz erbt Eliëser aus Damaskus.«
Weiter sagte Abram: »Sieh doch, du hast mir keine Kinder gegeben, und mein eigener Sklave wird mich beerben!«
Da erging an Abram das Wort des HERRN: »Nein, nicht Eliëser wird dich beerben! Du wirst einen Sohn bekommen; der soll dein Erbe sein.«
Und der HERR führte Abram aus dem Zelt und sagte: »Sieh hinauf zu den Sternen am Himmel! Kannst du sie zählen? So unzählbar werden deine Nachkommen sein.«
Abram glaubte der Zusage des HERRN, und der HERR rechnete ihm dies als Beweis der Treue an.
Weiter sagte der HERR zu Abram: »Ich bin es, der dich aus Ur in Chaldäa geführt hat, um dir dieses Land zu geben, ich, der HERR!«
»Herr, mein Gott«, erwiderte Abram, »kann ich denn sicher sein, dass ich es je besitzen werde? Gib mir doch eine Bestätigung dafür!«
Der HERR sagte: »Bring mir eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Schafbock, eine Turteltaube und eine junge Taube!«
Abram holte die Tiere, zerteilte jedes der Länge nach in zwei Hälften und legte die Teile einander gegenüber; nur die Vögel zerteilte er nicht.
Raubvögel fielen über die Stücke her, aber Abram verscheuchte sie.
Als die Sonne unterging, fiel Abram in einen tiefen Schlaf, und eine unheimliche, erdrückende Angst legte sich auf ihn.
Der HERR sagte zu ihm: »Du sollst jetzt erfahren, wie es deinen Nachkommen ergehen wird. Sie werden als Fremde in einem Land leben, das ihnen nicht gehört. Man wird sie unterdrücken und zu Sklavendiensten zwingen. Das dauert vierhundert Jahre.
Dann werde ich über das Volk, dem sie dienen müssen, ein Strafgericht halten, und sie werden von dort mit reichem Besitz wegziehen.
Du selbst wirst ein hohes Alter erreichen und dann in Frieden sterben und begraben werden.
Erst die vierte Generation wird hierher zurückkehren; denn die Schuld der Amoriter, die jetzt dieses Land bewohnen, hat ihr volles Maß noch nicht erreicht.«
Als die Sonne untergegangen und es ganz dunkel geworden war, sah Abram auf einmal einen rauchenden Schmelzofen und eine brennende Fackel, die fuhren zwischen den zerteilten Tieren hindurch.
Auf diese Weise schloss der HERR damals mit Abram einen Bund und gab ihm die Zusage: »Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land, von der Grenze Ägyptens bis an den Eufrat,
das ganze Gebiet, in dem jetzt noch andere Völker wohnen: die Keniter, die Kenasiter und Kadmoniter,
die Hetiter, Perisiter und Rafaïter,
die Amoriter, Kanaaniter, Girgaschiter und Jebusiter.«
Abrams Frau Sarai blieb kinderlos. Sie hatte aber eine ägyptische Sklavin namens Hagar.
So sagte sie zu ihrem Mann: »Du siehst, der HERR hat mir keine Kinder geschenkt. Aber vielleicht kann ich durch meine Sklavin zu einem Sohn kommen. Ich überlasse sie dir.«

Abram war einverstanden,

und Sarai gab ihm die ägyptische Sklavin zur Frau. Er lebte damals schon zehn Jahre im Land Kanaan.
Abram schlief mit Hagar und sie wurde schwanger. Als sie merkte, dass sie ein Kind bekommen würde, begann sie auf ihre Herrin herabzusehen.
Da sagte Sarai zu ihrem Mann: »Mir geschieht Unrecht, und du trägst dafür die Verantwortung! Ich habe dir meine Sklavin überlassen. Seit sie weiß, dass sie ein Kind bekommt, verachtet sie mich. Ich rufe den HERRN als Richter an!«
Abram erwiderte: »Sie ist deine Sklavin. Mach mit ihr, was du für richtig hältst!«

Sarai ließ daraufhin Hagar die niedrigsten Arbeiten verrichten; da lief sie davon.

In der Wüste rastete Hagar bei dem Brunnen, der am Weg nach Schur liegt. Da kam der Engel des HERRN zu ihr
und fragte sie: »Hagar, Sklavin Sarais! Woher kommst du? Wohin gehst du?«

»Ich bin meiner Herrin davongelaufen«, antwortete sie.

Da sagte der Engel: »Geh zu deiner Herrin zurück und ordne dich ihr unter!
Der HERR wird dir so viele Nachkommen geben, dass sie nicht zu zählen sind.
Du wirst einen Sohn gebären und ihn Ismaël (Gott hat gehört) nennen; denn der HERR hat deinen Hilferuf gehört.
Ein Mensch wie ein Wildesel wird er sein, im Streit mit allen und von allen bekämpft; seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht.«
Hagar rief: »Habe ich wirklich den gesehen, der mich anschaut?« Und sie gab dem HERRN, der mit ihr gesprochen hatte, den Namen »Du bist der Gott, der mich anschaut«.
Darum nennt man jenen Brunnen Beer-Lahai-Roi (Brunnen des Lebendigen, der mich anschaut). Er liegt zwischen Kadesch und Bered.
Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram nannte ihn Ismaël.
Abram war damals 86 Jahre alt.
Als Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sagte zu ihm: »Ich bin Gott, der Gewaltige. Führe dein Leben in enger Verbindung mit mir und halte dich ganz an mich!
Ich schließe mit dir einen Bund und mache dir die feste Zusage: Ich will dir unermesslich viele Nachkommen geben.«
Abram warf sich vor Gott nieder, und Gott sagte weiter zu ihm:
»Ich verbürge mich dafür: Du wirst zum Vater vieler Völker werden.
Deshalb sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham; denn ich habe dich zum ́Vater vieler Völkeŕ bestimmt.
Ich werde dich überaus fruchtbar machen. Du wirst so viele Nachkommen haben, dass sie zu ganzen Völkern werden, und sogar Könige sollen von dir abstammen.
Meine Zusage gilt dir und deinen Nachkommen in jeder Generation; sie ist unumstößlich für alle Zeiten: Ich bin euer Gott
und werde euch das ganze Land Kanaan geben, in dem du jetzt als Fremder lebst. Für immer soll es deinen Nachkommen gehören, und ich werde ihr Gott sein.«
Weiter sagte Gott: »Mein Bund mit dir und deinen Nachkommen legt euch eine Verpflichtung auf, die ihr erfüllen müsst, in jeder kommenden Generation: Jeder von euch, der männlichen Geschlechts ist, muss beschnitten werden.
Ihr müsst bei allen die Vorhaut am Geschlechtsteil entfernen. Dies soll das Zeichen dafür sein, dass ich meinen Bund mit euch geschlossen habe.
An jedem männlichen Neugeborenen muss am achten Tag diese Beschneidung vollzogen werden. Das gilt auch für die Sklaven, die bei euch geboren werden oder die ihr von Fremden kauft;
auch sie müssen unbedingt beschnitten werden. Ihr alle sollt das Zeichen meines Bundes an eurem Körper tragen. Das ist eine Bestimmung für alle Zeiten, so gewiss mein Bund für alle Zeiten gilt.
Wer von euch nicht beschnitten ist, hat sein Leben verwirkt und muss aus dem Volk ausgestoßen werden, denn er hat meinen Bund gebrochen.«
Dann sagte Gott zu Abraham: »Deine Frau Sarai sollst du von jetzt an Sara nennen.
Ich will sie segnen und dir auch durch sie einen Sohn schenken. Ich segne sie so, dass sie die Mutter ganzer Völker wird, sogar Könige werden von ihr abstammen.«
Abraham warf sich vor Gott nieder, aber er lachte in sich hinein und dachte bei sich: »Ich bin hundert Jahre alt, da soll mir noch ein Sohn geboren werden? Und Sara ist neunzig, da soll sie noch ein Kind zur Welt bringen?«
Er sagte zu Gott: »Wenn nur Ismaël am Leben bleibt! Lass doch deine Zusage für ihn gelten!«
Aber Gott sagte: »Nein! Deine Frau Sara wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen. Ihm und seinen Nachkommen gilt meine Zusage für alle Zeiten.
Doch auch deine Bitte für Ismaël will ich erfüllen: Ich werde ihn segnen und fruchtbar machen und ihm sehr viele Nachkommen geben. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich lasse ihn zum Vater eines großen Volkes werden.
Aber meinen Bund mache ich mit Isaak, den dir Sara gebären wird. Nächstes Jahr, genau um diese Zeit, wird es so weit sein.«
Als Gott ausgeredet hatte, fuhr er von Abraham in den Himmel empor.
Noch am gleichen Tag beschnitt Abraham seinen Sohn Ismaël und alle seine Sklaven, die bei ihm geboren oder bei Fremden gekauft worden waren, genau wie Gott es angeordnet hatte.
Auch Abraham selbst ließ sich beschneiden. Er war damals 99 Jahre alt,
und sein Sohn Ismaël war 13, als er beschnitten wurde.
Vater und Sohn wurden am gleichen Tag beschnitten,
zusammen mit allen anderen Männern, die zu Abrahams Haushalt gehörten.
Abraham wohnte bei den Eichen von Mamre. Dort erschien ihm der HERR.

Abraham saß gerade in der Mittagshitze am Eingang seines Zeltes.

Als er aufblickte, sah er wenige Schritte vor sich drei Männer stehen. Sofort sprang er auf, warf sich vor ihnen nieder
und sagte: »Mein Herr, wenn ich Gnade vor dir gefunden habe, dann geh nicht hier vorüber. Ich stehe dir zu Diensten!
Man wird euch sogleich Wasser bringen. Ihr könnt euch die Füße waschen und es euch unter dem Baum bequem machen.
Ich will inzwischen eine kleine Erfrischung holen, damit ihr euch stärken und dann euren Weg fortsetzen könnt. Wozu sonst seid ihr bei eurem Diener vorbeigekommen?«

»Es ist gut«, sagten die Männer. »Tu, was du vorhast!«

Abraham lief sogleich ins Zelt und sagte zu Sara: »Schnell, nimm drei Backschüsseln von deinem feinsten Mehl, mach einen Teig und backe Fladenbrot!«
Dann lief er zum Vieh, suchte ein schönes, gesundes Kalb aus und befahl dem Knecht, es zuzubereiten.
Er holte süße und saure Milch, nahm das gekochte Fleisch und trug alles hinaus unter den Baum. Mit eigener Hand bediente er seine Gäste und stand dabei, während sie aßen.
Nach dem Mahl fragten die Männer Abraham: »Wo ist deine Frau Sara?«

»Drinnen im Zelt«, antwortete er.

Da sagte der HERR: »Nächstes Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau einen Sohn haben.«

Sara stand im Rücken Abrahams am Zelteingang und horchte.

Die beiden waren damals schon alt, und Sara war schon lange über die Wechseljahre hinaus.
Sie lachte in sich hinein und dachte: »Jetzt, wo ich alt und verwelkt bin, soll ich noch ein Kind empfangen? Und mein Mann ist auch viel zu alt!«
Da sagte der HERR zu Abraham: »Warum hat Sara gelacht? Warum zweifelt sie daran, dass sie noch ein Kind gebären wird?
Ist für den HERRN irgendetwas unmöglich? Nächstes Jahr um die verabredete Zeit komme ich wieder, dann hat Sara einen Sohn.«
»Ich habe doch nicht gelacht«, leugnete Sara. Sie hatte Angst bekommen. Aber der HERR sagte: »Doch, du hast gelacht!«
Die Männer machten sich auf den Weg und Abraham begleitete sie ein Stück weit. Als sie an eine Stelle kamen, von der aus die Stadt Sodom zu sehen war,
dachte der HERR: »Soll ich wirklich vor Abraham verheimlichen, was ich mit Sodom vorhabe?
Ich habe ihm doch zugesagt, er soll der Vater eines großen und mächtigen Volkes werden; und am Verhalten zu ihm und seinen Nachkommen wird sich für alle Völker der Erde Glück und Segen entscheiden.
Ich habe ihn ausgewählt, damit er seine Söhne und seine weiteren Nachkommen dazu anhält, meinen Geboten zu folgen; er soll sie lehren, zu tun, was recht ist, sodass ich meine Zusage an ihn einlösen kann.«
Darum sagte der HERR zu Abraham: Ȇber die Leute von Sodom und Gomorra sind schwere Klagen zu mir gedrungen. Ihre Schuld schreit zum Himmel.
Deshalb will ich jetzt hingehen und mit eigenen Augen sehen, ob das wahr ist, was ich gehört habe. Ich will wissen, ob sie es wirklich so schlimm treiben.«
Zwei der Männer gingen in Richtung Sodom, während der HERR bei Abraham zurückblieb.
Abraham trat an ihn heran und sagte: »Willst du wirklich Schuldige und Schuldlose ohne Unterschied vernichten?
Vielleicht gibt es in Sodom fünfzig Leute, die kein Unrecht getan haben. Willst du sie auch umkommen lassen und nicht lieber die ganze Stadt verschonen wegen der fünfzig?
Du kannst doch nicht die Unschuldigen zusammen mit den Schuldigen töten und die einen genauso behandeln wie die andern? Du bist der oberste Richter der ganzen Erde, darum darfst du nicht selbst gegen das Recht verstoßen!«
Der HERR sagte: »Wenn ich in Sodom fünfzig Unschuldige finde, will ich ihretwegen die ganze Stadt verschonen.«
Abraham wandte sich noch einmal an den HERRN: »Ich habe es gewagt, dir dreinzureden, Herr, obwohl ich Staub und Asche bin.
Vielleicht gibt es wenigstens fünfundvierzig, die nicht schuldig geworden sind. Willst du dann wegen der fehlenden fünf die ganze Stadt vernichten?«

Der HERR antwortete: »Ich verschone sie, wenn ich fünfundvierzig finde.«

Abraham gab sich noch nicht zufrieden. »Und wenn es nur vierzig sind?«, fragte er.

Der HERR erwiderte: »Dann verschone ich sie wegen der vierzig.«

»Bitte, Herr«, sagte Abraham, »werde nicht zornig über mich, wenn ich noch weitergehe. Vielleicht sind es nur dreißig.«

»Dann verschone ich sie wegen der dreißig.«

Noch einmal fing Abraham an: »Ich habe es nun einmal gewagt, dir dreinzureden, Herr! Vielleicht sind es nur zwanzig.«

»Ich verschone sie auch wegen zwanzig.«

»Nur noch ein einziges Mal lass mich reden, Herr«, sagte Abraham; »werde nicht zornig! Vielleicht sind es auch nur zehn.«

Und der HERR sagte: »Ich verschone sie auch wegen zehn.«

Damit brach der HERR das Gespräch ab. Er ging weiter und Abraham kehrte heim.
Es war schon gegen Abend, als die beiden Engel nach Sodom kamen. Lot saß gerade beim Tor der Stadt.

Als er sie kommen sah, ging er ihnen entgegen, warf sich vor ihnen nieder, das Gesicht zur Erde,

und sagte: »Ich bin euer Diener, mein Haus steht euch offen! Ihr könnt eure Füße waschen und bei mir übernachten. Und morgen früh könnt ihr weiterziehen.«

»Nein, nein«, sagten die beiden, »wir wollen hier auf dem Platz übernachten.«

Aber Lot redete ihnen so lange zu, bis sie mit ihm ins Haus kamen. Er ließ ein Mahl für sie bereiten und ungesäuertes Brot backen, und sie aßen.
Die beiden wollten sich eben schlafen legen, da kamen die Männer von Sodom, alle miteinander, alte und junge, und umstellten das Haus.
»Lot, Lot«, riefen sie, »wo sind die Männer, die heute Abend zu dir gekommen sind? Gib sie heraus, wir wollen mit ihnen Verkehr haben!«
Lot trat zu ihnen vor das Haus, die Tür schloss er hinter sich zu.
»Meine Brüder«, rief er, »begeht doch nicht ein solches Verbrechen!
Ich habe zwei Töchter, die noch kein Mann berührt hat. Ich will sie zu euch herausbringen; macht mit ihnen, was ihr wollt. Aber diese beiden Männer behelligt mir nicht; sie sind meine Gäste und stehen unter meinem Schutz.«
Sie aber schrien: »Mach, dass du wegkommst! Du bist ein Fremder und willst uns Vorschriften machen? Wir werden dir noch ganz anders mitspielen als denen!«

Sie fielen über Lot her und versuchten, die Tür aufzubrechen.

Da zogen die beiden Männer Lot ins Haus und verschlossen die Tür.
Sie schlugen die Leute draußen allesamt mit Blindheit, sodass sie die Tür nicht mehr finden konnten.
Darauf sagten die beiden zu Lot: »Hast du vielleicht noch andere Verwandte hier, einen Schwiegersohn, Söhne und Töchter oder sonst wen? Nimm deine ganze Familie und führe sie von hier weg!
Wir müssen diese Stadt vernichten, dazu hat der HERR uns hergeschickt. Denn es sind schwere Klagen über ihre Bewohner vor ihn gekommen.«
Da ging Lot zu den Verlobten seiner Töchter und sagte zu ihnen: »Rettet euch, verlasst diese Stadt; denn der HERR wird sie vernichten.« Aber sie dachten, er wolle sie zum Besten halten.
Als die Morgenröte kam, drängten die Engel Lot zur Eile: »Schnell, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, sonst trifft die Strafe für diese Stadt euch mit!«
Während Lot noch überlegte, ergriffen sie ihn, seine Frau und seine Töchter bei der Hand, führten sie aus der Stadt hinaus und ließen sie erst draußen vor dem Tor wieder los. Denn der HERR wollte Lot und die Seinen retten.
Als alle auf dem freien Feld waren, sagte der HERR: »Lauft jetzt, so schnell ihr könnt! Es geht um euer Leben! Bleibt nicht stehen und schaut nicht zurück! Rettet euch auf die Berge, sonst seid ihr verloren!«
»Ach, Herr«, sagte Lot,
»erlaube mir eine Bitte! Du bist so freundlich zu mir gewesen und hast mir die große Gnade erwiesen, mein Leben zu retten. Aber auf die Berge ist es zu weit, wir kommen nicht dorthin, bevor das Unheil hereinbricht; und dann sind wir verloren.
Sieh doch, hier in der Nähe ist eine kleine Stadt, dorthin könnten wir uns retten. Verschone sie doch, sie ist ja so klein! Dann bleiben wir am Leben.«
»Gut«, sagte der HERR, »ich will dir auch das gewähren und die Stadt nicht vernichten.
Flieh schnell dorthin! Ich kann nichts tun, bevor du dort bist.«

Weil Lot die Stadt »klein« nannte, erhielt sie den Namen Zoar.

Die Sonne ging gerade auf, als Lot in Zoar ankam.
Da ließ der HERR Schwefel und Feuer vom Himmel auf Sodom und Gomorra herabfallen.
Er vernichtete die beiden Städte und die ganze Gegend, ihre Bewohner und alles, was dort wuchs.
Lots Frau aber schaute zurück; da erstarrte sie zu einer Salzsäule.
Früh am Morgen ging Abraham an die Stelle, wo er mit dem HERRN gesprochen hatte.
Als er auf Sodom und Gomorra und das ganze Gebiet am Jordan hinunterschaute, sah er von dort eine Rauchwolke aufsteigen wie von einem Schmelzofen.
Aber Gott hatte an Abraham gedacht: Als er die Städte in der Jordangegend vernichtete, sorgte er dafür, dass Lot, der dort wohnte, der Katastrophe entging.
Lot hatte Angst, in Zoar zu bleiben. Deshalb ging er mit seinen beiden Töchtern ins Bergland hinauf und lebte dort mit ihnen in einer Höhle.
Eines Tages sagte die ältere Tochter zur jüngeren: »Unser Vater wird alt, und weit und breit gibt es keinen Mann, der uns heiraten könnte.
Komm, wir geben unserem Vater Wein zu trinken und legen uns zu ihm, damit wir von ihm Kinder bekommen!«
Noch am selben Abend machten sie ihren Vater betrunken. Die Ältere ging in sein Zelt und legte sich zu ihm, und er merkte nichts, weder wie sie zu ihm kam noch wie sie von ihm aufstand.
Am anderen Tag sagte sie zu ihrer Schwester: »Ich habe heute Nacht mit unserem Vater geschlafen. Wir wollen ihm auch diesen Abend Wein zu trinken geben; dann legst du dich zu ihm, damit wir alle beide von ihm Kinder bekommen.«
Am Abend machten sie ihren Vater wieder betrunken. Die Jüngere ging in sein Zelt und legte sich zu ihm, und er merkte nichts, weder wie sie zu ihm kam noch wie sie von ihm aufstand.
So wurden die beiden Töchter Lots von ihrem eigenen Vater schwanger.
Die Ältere gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Moab. Er wurde der Stammvater der Moabiter.
Auch die Jüngere bekam einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi. Er wurde der Stammvater der Ammoniter.
Abraham zog von dort in den Süden des Landes. Eine Zeit lang blieb er in der Gegend zwischen Kadesch und der Wüste Schur, dann fand er Aufnahme in der Stadt Gerar.
Seine Frau Sara gab er als seine Schwester aus.

Da ließ Abimelech, der König von Gerar, sie in sein Haus holen.

In der Nacht aber kam Gott im Traum zu Abimelech und sagte: »Du musst sterben, weil du diese Frau genommen hast. Sie ist verheiratet und gehört einem anderen.«
Abimelech hatte Sara jedoch nicht berührt, und er erwiderte: »Herr, willst du wirklich unschuldige Menschen töten?
Er hat gesagt: ́Sie ist meine Schwesteŕ, und sie hat bestätigt: ́Er ist mein Bruder.́ Ich habe in gutem Glauben gehandelt, mein Gewissen ist rein.«
Gott antwortete Abimelech: »Ich weiß, du hast in gutem Glauben gehandelt. Deshalb habe ich dich davor bewahrt, vor mir schuldig zu werden, und habe dir nicht erlaubt, sie zu berühren.
Gib sie jetzt zurück! Ihr Mann ist ein Prophet; er wird für dich beten, dann bleibst du am Leben. Wenn du sie aber behältst, musst du sterben, und alle in deinem Haus mit dir.«
Am nächsten Morgen rief Abimelech seine Leute zusammen und berichtete ihnen, was geschehen war. Alle bekamen große Angst.
Dann rief er Abraham und hielt ihm vor: »Wie konntest du uns das antun? Womit habe ich mich an dir versündigt, dass du mich und mein Volk in diese schwere Schuld gestürzt hast? Es ist unerhört, was du mir angetan hast!
Was hast du dir dabei gedacht?«
Abraham erwiderte: »Ich dachte: In dieser Stadt nehmen sie Gott bestimmt nicht ernst und werden mich wegen meiner Frau töten.
Übrigens ist sie wirklich meine Schwester: Sie ist die Tochter meines Vaters, stammt aber von einer anderen Mutter; darum konnte sie meine Frau werden.
Als Gott mich aus meiner Heimat in die Fremde schickte, sagte ich zu ihr: ́Tu mir den Gefallen und gib mich überall, wohin wir kommen, als deinen Bruder aus.́«
Abimelech schenkte Abraham viele Schafe, Ziegen, Rinder, Sklaven und Sklavinnen und gab ihm seine Frau Sara zurück.
Er sagte zu ihm: »Mein ganzes Land steht dir offen; du kannst dich ansiedeln, wo es dir gefällt.«
Und zu Sara sagte er: »Ich gebe deinem Bruder 1000 Silberstücke. Damit wird vor allen euren Leuten erwiesen, dass deine Ehre nicht angetastet worden ist, und niemand darf dir etwas nachsagen.«
Nun betete Abraham zu Gott, und er nahm die Strafe von Abimelech und von seiner Frau und seinen Sklavinnen, sodass in seinem Haus wieder Kinder geboren wurden.
Der HERR hatte nämlich in Abimelechs Haus jeden Mutterleib verschlossen, weil der König die Frau Abrahams zu sich genommen hatte.
Der HERR dachte an Sara und tat an ihr, was er angekündigt hatte.
Sie wurde schwanger und gebar Abraham noch in seinem Alter einen Sohn. Es war genau zu der Zeit, die Gott angegeben hatte.
Abraham nannte den Sohn, den Sara ihm geboren hatte, Isaak.
Als Isaak acht Tage alt war, beschnitt er ihn, genau wie Gott es angeordnet hatte.
Abraham war bei Isaaks Geburt 100 Jahre alt.
Sara aber sagte: »Gott hat dafür gesorgt, dass ich lachen kann. Alle, die davon hören, werden mit mir lachen.
Noch nie hat Abraham es erlebt, dass ihm einer die Nachricht brachte: ́Deine Frau Sara stillt ein Kind.́ Aber jetzt in seinem Alter habe ich ihm noch einen Sohn geboren!«
Isaak wuchs und gedieh. Als er von der Mutterbrust entwöhnt wurde, feierte Abraham mit seinen Leuten ein großes Fest.
Eines Tages sah Sara den Sohn der Ägypterin Hagar spielen, das Kind, das diese Abraham geboren hatte.
Da sagte sie zu ihrem Mann: »Jag diese Sklavin und ihren Sohn fort! Der Sohn der Sklavin darf nicht mit meinem Sohn Isaak zusammen erben!«
Abraham missfiel das sehr, denn auch Ismaël war ja sein Sohn.
Aber Gott sagte zu Abraham: »Gräme dich nicht wegen des Jungen und deiner Sklavin! Tu, was Sara von dir verlangt; denn die Nachkommen Isaaks sollen als deine rechtmäßigen Nachkommen gelten.
Aber auch den Sohn der Sklavin werde ich zu einem Volk machen, weil er von dir abstammt.«
Am nächsten Morgen nahm Abraham Brot und einen Schlauch mit Wasser, legte beides Hagar auf die Schulter, übergab ihr das Kind und schickte sie fort. Hagar ging weg und irrte ziellos in der Wüste bei Beerscheba umher.
Als das Wasser im Schlauch aufgebraucht war, warf sie das Kind unter einen Strauch
und setzte sich etwa einen Bogenschuss davon entfernt auf die Erde. Denn sie sagte: »Ich kann nicht mit ansehen, wie der Junge stirbt!« So saß sie in einiger Entfernung und weinte laut.
Aber Gott hörte das Kind schreien. Da rief der Engel Gottes vom Himmel aus Hagar zu: »Warum bist du verzweifelt, Hagar? Hab keine Angst, Gott hat das Schreien des Kindes gehört!
Steh auf und nimm den Jungen bei der Hand; denn ich werde seine Nachkommen zu einem großen Volk machen.«
Gott öffnete Hagar die Augen, da sah sie einen Brunnen. Sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Kind zu trinken.
Auch weiterhin half Gott dem Jungen. Er wuchs heran und wurde ein Bogenschütze.
Er lebte in der Wüste Paran und seine Mutter gab ihm eine Ägypterin zur Frau.
Damals kam Abimelech mit seinem Heerführer Pichol zu Abraham und sagte zu ihm: »Ich sehe: Gott steht dir bei und lässt dir alles gelingen, was du tust.
Darum schwöre mir jetzt bei Gott, dass du an mir und meinem Sohn und allen meinen Nachkommen nicht treulos handeln wirst. Ich habe dir nur Gutes erwiesen; handle du nun ebenso an mir und an dem Land, in dem du als Fremder lebst!«
»Das schwöre ich dir«, sagte Abraham.
Er beklagte sich aber bei Abimelech darüber, dass dessen Knechte ihm einen Brunnen weggenommen hatten.
»Ich weiß nicht, wer das war«, sagte Abimelech. »Du hast mir bisher nichts davon gesagt. Ich höre heute zum ersten Mal davon!«
Abraham gab Abimelech Schafe, Ziegen und Rinder, und sie schlossen einen Vertrag.
Dann sonderte Abraham noch sieben Lämmer aus seiner Herde aus.
»Was sollen diese Lämmer?«, fragte Abimelech.
Abraham erwiderte: »Die musst du von mir annehmen! Damit bezeugst du, dass ich den Brunnen gegraben habe und er mir gehört.«
Der Ort erhielt den Namen Beerscheba, weil Abraham und Abimelech hier ihren Vertrag mit einem Schwur bekräftigt hatten.
Nachdem sie in Beerscheba den Vertrag geschlossen hatten, kehrten Abimelech und sein Heerführer Pichol in das Land der Philister zurück.
Abraham aber pflanzte in Beerscheba einen Tamariskenbaum und rief im Gebet den Namen des HERRN, des ewigen Gottes, an.
Lange Zeit lebte Abraham als Fremder im Land der Philister.
Einige Zeit danach geschah es: Gott stellte Abraham auf die Probe.

»Abraham!«, rief er.

»Ja?«, erwiderte Abraham.

»Nimm deinen Sohn«, sagte Gott, »deinen einzigen, der dir ans Herz gewachsen ist, den Isaak! Geh mit ihm ins Land Morija auf einen Berg, den ich dir nennen werde, und opfere ihn mir dort als Brandopfer.«
Am nächsten Morgen stand Abraham früh auf. Er spaltete Holz für das Opferfeuer, belud seinen Esel und machte sich mit seinem Sohn auf den Weg zu dem Ort, von dem Gott gesprochen hatte. Auch zwei Knechte nahm er mit.
Am dritten Tag erblickte er den Berg in der Ferne.
Da sagte er zu den Knechten: »Bleibt hier mit dem Esel! Ich gehe mit dem Jungen dort hinauf, um mich vor Gott niederzuwerfen; dann kommen wir wieder zurück.«
Abraham packte seinem Sohn die Holzscheite auf den Rücken; er selbst nahm das Becken mit glühenden Kohlen und das Messer. So gingen die beiden miteinander.
Nach einer Weile sagte Isaak: »Vater!«

»Ja, mein Sohn?«

»Feuer und Holz haben wir, aber wo ist das Lamm für das Opfer?«

»Gott wird schon für ein Opferlamm sorgen!«

So gingen die beiden miteinander.

Sie kamen zu dem Ort, von dem Gott zu Abraham gesprochen hatte. Auf dem Berg baute Abraham einen Altar und schichtete die Holzscheite auf. Er fesselte Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf den Holzstoß.
Schon fasste er nach dem Messer, um seinen Sohn zu schlachten,
da rief der Engel des HERRN vom Himmel her: »Abraham! Abraham!«

»Ja?«, erwiderte er,

und der Engel rief: »Halt ein! Tu dem Jungen nichts zuleide! Jetzt weiß ich, dass du Gott gehorchst. Du warst bereit, mir sogar deinen einzigen Sohn zu opfern.«
Als Abraham aufblickte, sah er einen einzelnen Schafbock, der sich mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen hatte. Er ging hinüber, nahm das Tier und opferte es anstelle seines Sohnes auf dem Altar.
Er nannte den Ort »Der HERR sorgt vor«. Noch heute sagt man: »Auf dem Berg des HERRN ist vorgesorgt.«
Noch einmal rief der Engel des HERRN vom Himmel her
und sagte zu Abraham: »Ich schwöre bei mir selbst, sagt der HERR: Weil du mir gehorcht hast und sogar bereit warst, mir deinen einzigen Sohn zu geben,
werde ich dich segnen! Deine Nachkommen mache ich so zahlreich wie die Sterne am Himmel und die Sandkörner am Meeresstrand. Sie werden ihre Feinde besiegen und ihre Städte erobern.
Bei allen Völkern der Erde werden die Leute zueinander sagen: ́Gott segne dich wie die Nachkommen Abrahams!́ Das ist die Belohnung dafür, dass du meinem Befehl gehorcht hast.«
Abraham kehrte wieder zu seinen Knechten zurück und sie gingen miteinander nach Beerscheba. Dort blieb Abraham wohnen.
Bald danach erhielt Abraham die Nachricht: »Auch Milka hat deinem Bruder Nahor Söhne geboren.«
Es waren acht, die sie dem Bruder Abrahams geboren hatte: Uz, der Erstgeborene, Bus, Kemuël, von dem die Aramäer abstammen, Kesed, Haso, Pildasch, Jidlaf und Betuël, der Vater von Rebekka.
Außerdem hatte Nahors Nebenfrau Rëuma ihm die Söhne Tebach, Gaham, Tahasch und Maacha geboren.
Sara wurde 127 Jahre alt,
dann starb sie in Hebron, das damals Kirjat-Arba hieß, im Land Kanaan. Abraham trauerte um sie und hielt die Totenklage.
Dann ging er von der Toten weg, setzte sich zu den Hetitern im Tor und sagte zu ihnen:
»Ich bin ein Fremder und habe nur Gastrecht bei euch. Verkauft mir ein Stück Land als Grabstätte für meine Familie, damit ich dort meine Frau zur letzten Ruhe betten kann!«
Die Hetiter antworteten Abraham:
»Höre, was wir dir vorschlagen, Herr! Wir ehren dich als einen Mann, dem Gott Macht und Reichtum gegeben hat. Bestatte doch deine Frau im vornehmsten unserer Gräber! Jeder von uns wird dir gerne sein Grab zur Verfügung stellen.«
Abraham stand auf, verneigte sich vor ihnen
und sagte: »Wenn ihr also damit einverstanden seid, dass ich meine Frau hier bei euch bestatte, dann legt bei Efron, dem Sohn Zohars, ein Wort für mich ein!
Ich bitte ihn um die Höhle Machpela am Ende seines Feldes. Er soll sie mir um den vollen Preis verkaufen, damit ich hier bei euch ein Familiengrab besitze.«
Efron saß selbst mitten unter den Hetitern, die sich im Tor der Stadt versammelt hatten, und in Gegenwart aller sagte er zu Abraham:
»Nein, mein Herr, hör mich an: Ich schenke dir die Höhle und das Feld dazu! Hier vor allen meinen Landsleuten schenke ich sie dir, damit du deine Frau bestatten kannst!«
Abraham verneigte sich wieder vor den Hetitern
und sagte zu Efron in Gegenwart aller: »Bitte, hör mich an: Ich zahle den Kaufpreis für das Feld. Nimm ihn von mir an und lass mich dort meine Frau bestatten.«
Efron erwiderte:
»Ach, mein Herr, hör mich an: Ein Stück Land im Wert von 400 Silberstücken – was bedeutet eine solche Kleinigkeit schon zwischen uns beiden? Du kannst dort deine Frau bestatten.«
Abraham ging darauf ein und wog Efron die Summe ab, die dieser vor den versammelten Hetitern genannt hatte, 400 Silberstücke nach dem Gewicht, das die reisenden Händler benutzen.
So ging das Feld Efrons bei Machpela östlich von Mamre in den Besitz Abrahams über. Vor den Augen aller Männer, die im Tor versammelt waren, wurde das Feld samt der Höhle und allen Bäumen darauf als Abrahams Eigentum bestätigt.
Dort in der Höhle bei Mamre, in Hebron im Land Kanaan, legte Abraham seine Frau Sara zur letzten Ruhe.
Das Feld mit der Höhle war nun also von den Hetitern in den Besitz Abrahams übergegangen, als Grabstätte für seine Familie.
Abraham war sehr alt geworden. Der HERR hatte ihn gesegnet und ihm alles gelingen lassen.
Eines Tages sagte er zu seinem ältesten Knecht, der seinen ganzen Besitz verwaltete: »Leg deine Hand zwischen meine Beine
und schwöre mir! Versprich mir beim HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du für meinen Sohn Isaak keine Frau auswählst, die hier aus dem Land Kanaan stammt.
Gib mir dein Wort, dass du in meine Heimat gehst und ihm eine Frau aus meiner Verwandtschaft suchst.«
Der Besitzverwalter sagte: »Was soll ich aber tun, wenn die Frau mir nicht hierher folgen will? Soll ich dann deinen Sohn wieder in deine Heimat zurückbringen?«
»Auf keinen Fall!«, sagte Abraham. »Das darfst du niemals tun!
Der HERR, der Gott des Himmels, wird seinen Engel vor dir herschicken, sodass dein Auftrag gelingt und die Frau dir folgen wird. Er hat mich aus meiner Sippe und Heimat weggeholt und mir mit einem Schwur zugesagt, dass er meinen Nachkommen dieses Land geben wird.
Wenn die Frau dir nicht folgen will, bist du nicht mehr an deinen Schwur gebunden. Aber auf keinen Fall darfst du meinen Sohn dorthin zurückbringen!«
Da legte der Verwalter seine Hand zwischen die Beine Abrahams und schwor ihm, alles so auszuführen, wie er es verlangt hatte.
Dann machte er zehn von den Kamelen seines Herrn reisefertig, nahm wertvolle Geschenke mit und reiste nach Mesopotamien, in die Stadt, in der die Familie von Abrahams Bruder Nahor lebte.
Als er dort ankam, hielt er an der Quelle vor der Stadt an und ließ die Kamele niederknien. Es war gegen Abend, um die Zeit, wenn die Frauen zum Wasserholen herauskommen.
»HERR, du Gott meines Herrn Abraham«, betete er, »gib mir Glück zu meinem Vorhaben! Sei gut zu meinem Herrn und erfülle seinen Wunsch!
Gleich werden die jungen Mädchen aus der Stadt hierher kommen und Wasser schöpfen.
Dann will ich eins von ihnen bitten: ́Reiche mir deinen Krug, damit ich trinken kann!́ Wenn das Mädchen sagt: ́Trink nur; ich will auch deinen Kamelen zu trinken gebeń, dann weiß ich: Sie ist es, die du für deinen Diener Isaak bestimmt hast. Daran werde ich erkennen, dass du zu meinem Herrn gut bist und seinen Wunsch erfüllt hast.«
Kaum hatte er zu Ende gebetet, da kam aus der Stadt ein Mädchen mit einem Wasserkrug auf der Schulter. Es war Rebekka, die Tochter von Betuël und Enkelin von Milka, der Frau von Abrahams Bruder Nahor.
Sie war sehr schön und noch nicht verheiratet; kein Mann hatte sie berührt. Sie ging die Stufen zum Wasser hinab, füllte ihren Krug, hob ihn auf die Schulter und kam wieder herauf.
Schnell trat der Verwalter Abrahams auf sie zu und bat sie: »Gib mir doch einen Schluck Wasser aus deinem Krug!«
»Trink nur, Herr!«, sagte das Mädchen, ließ sogleich den Krug auf ihre Hand herunter und hielt ihn so, dass er trinken konnte.
Als er genug getrunken hatte, sagte sie: »Ich will noch mehr Wasser holen, damit auch deine Kamele trinken können!«
Sie leerte den Krug in die Tränkrinne, stieg rasch wieder zur Quelle hinab und schöpfte so lange, bis alle Kamele genug hatten.
Abrahams Verwalter stand schweigend dabei und schaute ihr zu. Er wartete gespannt, ob der HERR seine Reise gelingen lassen würde.
Als die Kamele getrunken hatten, holte er für Rebekka einen kostbaren goldenen Nasenring und zwei schwere goldene Armreifen hervor
und sagte zu ihr: »Wessen Tochter bist du? Hat dein Vater in seinem Haus vielleicht Platz für uns, damit wir übernachten können?«
»Ich bin die Tochter von Betuël«, antwortete sie; »es ist der Betuël, den die Milka dem Nahor geboren hat.
Wir haben Platz genug und auch Stroh und Futter für die Tiere.«
Da warf sich der Verwalter Abrahams vor dem HERRN nieder und betete:
»Dank sei dir, HERR, du Gott meines Herrn Abraham! Du hast ihm deine Güte und Treue bewahrt und hast mich geradewegs zu den Verwandten meines Herrn geführt.«
Das Mädchen lief inzwischen nach Hause zu ihrer Mutter und erzählte, was sie erlebt hatte.
Sie hatte einen Bruder, der hieß Laban. Als der den goldenen Schmuck sah und hörte, was der Mann zu ihr gesagt hatte, lief er hinaus an die Quelle. Dort wartete Abrahams Besitzverwalter noch mit den Kamelen.
»Komm herein zu uns!«, rief Laban. »Du bringst den Segen des HERRN mit. Warum bleibst du hier draußen? Ich habe schon alles herrichten lassen, auch für deine Kamele ist genug Platz.«
Da ging der Verwalter mit ins Haus. Laban ließ die Kamele abzäumen und Streu und Futter für sie holen. Dem Gast und seinen Leuten brachte man Wasser, damit sie sich die Füße waschen konnten.
Als sie ihm aber etwas zu essen brachten, sagte er: »Ich esse erst, wenn ich meinen Auftrag ausgerichtet habe.«

Laban forderte ihn auf zu reden,

und er begann:

»Ich bin Abrahams Besitzverwalter.

Der HERR hat meinen Herrn reich gesegnet und zu hohem Ansehen gebracht. Er hat ihm viele Schafe, Ziegen und Rinder gegeben, dazu Silber und Gold, Sklaven und Sklavinnen, Kamele und Esel.
Auch hat Sara, die Frau meines Herrn, ihm in ihrem Alter noch einen Sohn geboren, dem er seinen ganzen Besitz vermacht hat.
Nun hat mein Herr mich einen Eid schwören lassen und hat mir aufgetragen: ́Du darfst für meinen Sohn Isaak keine Frau aus dem Land Kanaan wählen.
Geh zu meinen Verwandten, zur Familie meines Vaters, und hole ihm von dort eine Frau.́
Als ich einwandte, dass die Frau mir vielleicht nicht in das fremde Land folgen werde,
da sagte er: ́Der HERR, nach dessen Willen ich mich immer gerichtet habe, wird seinen Engel mit dir schicken und deine Reise gelingen lassen, sodass du für meinen Sohn eine Frau aus meiner Verwandtschaft, aus der Familie meines Vaters, findest.
Wenn meine Verwandten dir aber keine Frau für meinen Sohn geben wollen, bist du nicht mehr an deinen Schwur gebunden.́
Als ich nun heute an die Quelle kam, betete ich zum HERRN und sagte: ́Gott Abrahams, meines Herrn, wenn du doch meine Reise gelingen lassen wolltest!
Ich stehe hier an der Quelle und bitte dich um ein Zeichen: Zu dem ersten heiratsfähigen Mädchen, das herauskommt, will ich sagen: Gib mir doch einen Schluck aus deinem Krug!
Wenn sie darauf sagt: Trink nur, und auch deinen Kamelen will ich zu trinken geben – dann weiß ich: Sie ist es, die du, HERR, für den Sohn meines Herrn bestimmt hast.́
Kaum hatte ich diese Worte in meinem Herzen gesprochen, da kam Rebekka mit dem Krug auf der Schulter, stieg die Stufen zur Quelle hinab und schöpfte Wasser. Ich sagte zu ihr: ́Gib mir doch etwas zu trinken!́
Da ließ sie sogleich ihren Krug von der Schulter herunter und sagte: ́Trink nur, und auch deinen Kamelen will ich zu trinken geben!́

Als alle Tiere getrunken hatten,

fragte ich sie nach ihrem Vater, und sie sagte mir, dass es Betuël sei, der Sohn Nahors von seiner Frau Milka. Da legte ich ihr den goldenen Ring an die Nase und die Goldreifen um ihre Arme.
Und dann warf ich mich nieder und dankte dem HERRN, dem Gott meines Herrn Abraham, dass er mich geradewegs zum Bruder meines Herrn geführt hat und ich jetzt dessen Tochter als Frau für den Sohn meines Herrn erbitten kann.
Sagt mir nun also, ob ihr meinem Herrn gut seid und seinen Wunsch erfüllen wollt! Wenn nicht, dann muss ich anderswo suchen.«
Laban und seine Familie erwiderten: »Das hat der HERR gefügt! Wir können seine Entscheidung nur annehmen.
Hier ist Rebekka, nimm sie mit! Sie soll den Sohn deines Herrn heiraten, wie der HERR es bestimmt hat.«
Als Abrahams Verwalter das hörte, warf er sich auf die Erde und dankte dem HERRN.
Darauf packte er Silber- und Goldschmuck und festliche Kleider aus und gab sie Rebekka. Auch ihrem Bruder und ihrer Mutter gab er kostbare Geschenke.
Dann aßen und tranken die Gäste und legten sich schlafen. Am anderen Morgen sagte Abrahams Verwalter zum Bruder des Mädchens und zu seiner Mutter: »Lasst mich jetzt zu meinem Herrn zurückkehren!«
Die beiden baten ihn: »Lass sie doch noch eine Weile bei uns bleiben, nur zehn Tage; dann kann sie mit dir gehen!«
Er aber sagte: »Haltet mich nicht auf! Gott in seiner Güte hat meine Reise gelingen lassen. Ich möchte jetzt zu meinem Herrn zurückkehren.«
»Wir rufen das Mädchen«, sagten die beiden, »sie soll selbst entscheiden.«
Sie riefen Rebekka und fragten sie: »Willst du mit diesem Mann mitgehen?«

Rebekka sagte: »Ja, das will ich.«

Da verabschiedeten sie Rebekka und ihre Amme und auch den Verwalter Abrahams mit seinen Leuten.
Sie segneten Rebekka und sagten: »Schwester, du sollst die Mutter von vielen Tausenden werden! Mögen deine Nachkommen ihre Feinde besiegen und ihre Städte erobern!«
Rebekka und ihre Dienerinnen machten sich reisefertig, setzten sich auf die Kamele und zogen mit dem Besitzverwalter Abrahams. So brach er mit Rebekka in seinem Gefolge auf.
Isaak wohnte zu der Zeit im südlichsten Teil des Landes in der Nähe des Brunnens Lahai-Roi.
Eines Abends, als er gerade auf dem Feld war, sah er auf einmal Kamele daherkommen.
Auch Rebekka hatte Isaak erblickt. Schnell stieg sie vom Kamel und fragte den Verwalter Abrahams:
»Wer ist der Mann, der uns dort entgegenkommt?«

»Es ist mein Herr«, erwiderte er; und Rebekka bedeckte ihr Gesicht mit dem Schleier.

Der Besitzverwalter erzählte Isaak, wie alles gegangen war,
und Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm sie zur Frau und gewann sie lieb. So wurde er über den Verlust seiner Mutter getröstet.
Abraham heiratete noch einmal, die Frau hieß Ketura.
Sie gebar ihm die Söhne Simran, Jokschan, Medan, Midian, Jischbak und Schuach.
Jokschan zeugte Saba und Dedan, und von Dedan stammen die Aschuriter, die Letuschiter und Lëummiter ab.
Midians Söhne waren Efa, Efer, Henoch, Abida und Eldaga. Sie alle stammen von Abrahams Frau Ketura.
Abraham übergab Isaak seinen gesamten Besitz.
Den Söhnen seiner Nebenfrauen gab er eine Abfindung und schickte sie noch zu seinen Lebzeiten in das Land im Osten. Sie sollten nicht mit seinem Sohn Isaak zusammenbleiben.
Abraham wurde 175 Jahre alt;
dann starb er, gesättigt von einem langen und erfüllten Leben, und wurde im Tod mit seinen Vorfahren vereint.
Seine Söhne Isaak und Ismaël bestatteten ihn in der Höhle Machpela. Sie liegt auf dem Feld östlich von Mamre, das dem Hetiter Efron gehört hatte
und das Abraham von den Hetitern erwarb. Dort waren nun also Abraham und seine Frau Sara zur letzten Ruhe gebettet.
Nach Abrahams Tod segnete Gott dessen Sohn Isaak. Isaak wohnte beim Brunnen Lahai-Roi.
Dies ist die Geschichte Ismaëls, des Sohnes Abrahams, den Hagar, die ägyptische Sklavin Saras, ihm geboren hatte:
Von den Söhnen Ismaëls kommen die Ismaëliter mit ihren Stämmen. Ismaëls Söhne waren: Nebajot, der Erstgeborene, Kedar, Adbeel, Mibsam,
Mischma, Duma, Massa,
Hadad, Tema, Jetur, Nafisch und Kedma.
Nach ihnen werden die Stämme der Ismaëliter benannt, die in Dörfern und Zeltlagern wohnen; zwölf Stämme mit je einem Oberhaupt an der Spitze.
Ismaël wurde 137 Jahre alt; dann starb er und wurde im Tod mit seinen Vorfahren vereint.
Seine Nachkommen wohnten im Gebiet zwischen Hawila und Schur, das östlich von Ägypten am Karawanenweg nach Assur liegt. Von ihnen gilt, was über Ismaël gesagt wurde: »Seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht.«
Dies ist die Geschichte Isaaks, des Sohnes Abrahams:

Abraham zeugte Isaak.

Als Isaak 40 Jahre alt war, heiratete er Rebekka, die Tochter von Betuël aus dem oberen Mesopotamien, die Schwester Labans.
Rebekka aber bekam keine Kinder. Deshalb betete Isaak zum HERRN, und der HERR erhörte seine Bitte. Rebekka empfing Zwillinge.
Als die Kinder im Mutterleib heftig gegeneinander stießen, sagte sie: »Wenn es so steht, warum bin ich dann schwanger geworden?« Sie ging, um den HERRN zu befragen,
und der HERR gab ihr die Antwort:

»Zwei Völker trägst du jetzt in deinem Leib,

in deinem Schoß beginnen sie zu streiten.

Das eine wird das andere unterwerfen:

der Erstgeborene wird dem Zweiten dienen.«

Als die Zeit der Entbindung kam, brachte Rebekka tatsächlich Zwillingsbrüder zur Welt.
Der erste, der herauskam, war am ganzen Körper mit rötlichen Haaren bedeckt; sie nannten ihn Esau.
Danach kam sein Bruder heraus, der hielt Esau an der Ferse fest; darum nannten sie ihn Jakob.

Ihr Vater Isaak war 60 Jahre alt, als die beiden geboren wurden.

Die Kinder wuchsen heran. Esau wurde ein Jäger, der am liebsten in der Steppe umherstreifte. Jakob wurde ein häuslicher, ruhiger Mensch, der bei den Zelten blieb.
Ihr Vater, der gerne Wild aß, hatte eine Vorliebe für Esau; Jakob aber war der Liebling der Mutter.
Als Esau einmal erschöpft nach Hause kam, hatte Jakob gerade Linsen gekocht.
»Gib mir schnell etwas von dem roten Zeug da, dem roten«, rief Esau, »ich bin ganz erschöpft!« Daher bekam Esau den Beinamen Edom.
Jakob sagte: »Nur wenn du mir vorher dein Erstgeburtsrecht abtrittst!«
»Ich sterbe vor Hunger«, erwiderte Esau, »was nützt mir da mein Erstgeburtsrecht!«
»Das musst du mir zuvor schwören!«, sagte Jakob.

Esau schwor es ihm und verkaufte so sein Erstgeburtsrecht an seinen Bruder.

Dann gab ihm Jakob eine Schüssel gekochte Linsen und ein Stück Brot. Als Esau gegessen und getrunken hatte, stand er auf und ging weg. Sein Erstgeburtsrecht war ihm ganz gleichgültig.
Wieder einmal, wie schon zur Zeit Abrahams, brach über das Land eine Hungersnot herein. Isaak suchte bei dem Philisterkönig Abimelech in Gerar Zuflucht.
Der HERR war ihm erschienen und hatte gesagt: »Geh nicht nach Ägypten! Ich will dir sagen, wo du bleiben kannst.
Lebe hier im Land Kanaan als Fremder, dann werde ich dir beistehen und dich segnen. Dir und deinen Nachkommen will ich alle diese Landstriche geben. Ich halte den Eid, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe.
Ich mache deine Nachkommen so zahlreich wie die Sterne am Himmel und gebe ihnen dieses ganze Land. Bei allen Völkern der Erde wird man dann zueinander sagen: ́Gott segne dich wie die Nachkommen Isaaks!́
Das ist der Lohn dafür, dass Abraham meinem Befehl gehorcht und alle meine Gebote und Weisungen befolgt hat.«
So blieb Isaak in Gerar.
Als die Männer dort seine Frau Rebekka sahen, fragten sie ihn nach ihr. Da fürchtete er, sie könnten ihn ihretwegen umbringen, weil sie so schön war. Deshalb sagte er: »Sie ist meine Schwester.«
Isaak lebte mit seiner Frau schon längere Zeit in Gerar, da schaute König Abimelech eines Tages zum Fenster hinaus und sah, wie Isaak und Rebekka sich umarmten.
Er rief ihn zu sich und hielt ihm vor: »Sie ist ja deine Frau! Warum hast du sie für deine Schwester ausgegeben?«

»Ich hatte Angst, es würde mich sonst das Leben kosten«, erwiderte Isaak.

Doch Abimelech sagte: »In welche Gefahr hast du uns da gebracht! Wie leicht hätte es geschehen können, dass einer meiner Männer mit ihr geschlafen hätte! Dann hättest du uns in schwere Schuld gestürzt.«
Allen seinen Leuten ließ Abimelech bekannt geben: »Wer diesen Mann oder seine Frau antastet, muss sterben.«
Isaak säte in Gerar Getreide aus und erntete in diesem Jahr hundertmal so viel, wie er gesät hatte. Denn der HERR segnete ihn.
Auch weiterhin vermehrte sich Isaaks Besitz, und er wurde ein sehr reicher Mann.
Er hatte so viele Schafe, Ziegen, Rinder und Knechte, dass die Philister neidisch wurden.
Deshalb schütteten sie alle Brunnen zu, die von den Knechten seines Vaters Abraham gegraben worden waren.
Abimelech sagte zu Isaak: »Zieh von uns weg! Du bist uns zu mächtig geworden.«
So verließ Isaak das Stadtgebiet und schlug sein Lager im Tal von Gerar auf.
Er legte die Brunnen wieder frei, die von den Leuten Abrahams gegraben und nach dessen Tod von den Philistern zugeschüttet worden waren, und er gab ihnen wieder die alten Namen, die sein Vater ihnen gegeben hatte.
Als die Knechte Isaaks im Tal gruben, stießen sie auf eine Quelle.
Die Hirten von Gerar machten den Hirten Isaaks die Quelle streitig und erklärten: »Das Wasser gehört uns!« Deshalb nannte Isaak den Brunnen Esek (Streit).
Seine Leute gruben einen weiteren Brunnen, und auch um den gab es Streit; deshalb nannte er ihn Sitna (Zank).
Dann zog er von dort weg und grub an anderer Stelle einen Brunnen. Diesmal gab es keinen Streit. Da sagte Isaak: »Jetzt hat der HERR uns freien Raum gegeben; hier werden wir uns ausbreiten können.« Deshalb nannte er den Brunnen Rehobot (Weite).
Von da aus zog Isaak weiter nach Beerscheba.
In der ersten Nacht erschien ihm dort der HERR und sagte zu ihm: »Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Hab keine Angst; ich stehe dir bei! Ich will dich segnen und dir viele Nachkommen geben, wie ich es meinem Diener Abraham versprochen habe.«
Isaak baute an der Stelle einen Altar und rief im Gebet den Namen des HERRN an. Er schlug sein Lager dort auf, und seine Knechte begannen einen Brunnen zu graben.
Da besuchte ihn König Abimelech aus Gerar mit seinem Ratgeber Ahusat und seinem Heerführer Pichol.
»Warum kommt ihr zu mir?«, fragte Isaak. »Ihr habt mich doch wie einen Feind behandelt und von euch fortgejagt!«
Sie antworteten: »Wir haben erkannt, dass der HERR auf deiner Seite steht. Deshalb haben wir gedacht, wir sollten einen Friedensvertrag schließen und ihn durch einen feierlichen Eid bekräftigen.
Versprich uns, dass du uns keinen Schaden zufügen willst! Wir haben dir ja auch nichts zuleide getan; wir haben dir nur Gutes erwiesen und dich in Frieden ziehen lassen. Es ist offenkundig, dass der HERR dich segnet.«
Isaak ließ ein Festmahl zubereiten und sie aßen und tranken miteinander.
Am anderen Morgen schworen sie einen feierlichen Eid, sich gegenseitig keinen Schaden zu tun. Isaak verabschiedete die drei und ließ sie in Frieden ziehen.
Am selben Tag kamen die Knechte, die den Brunnen gruben, zu Isaak und berichteten: »Wir sind auf Wasser gestoßen!«
Da nannte Isaak den Brunnen Schiba (Schwur). Deshalb heißt der Ort bis zum heutigen Tag Beerscheba.
Als Esau 40 Jahre alt war, heiratete er zwei Hetiterinnen, Jehudit, die Tochter von Beeri, und Basemat, die Tochter von Elon.
Darüber waren Isaak und Rebekka sehr bekümmert.
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